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„EINE KUNDIN FRAGTE MICH NACH MEINEM GLAUBEN“

In meinem Beruf komme ich mit vielen Menschen zusammen. Ich habe in einem kleinen Ort in Baden-Württemberg ein Textilfachgeschäft mit 11 Angestellten. Eine meiner Kundinnen fiel mir immer ganz besonders auf. Sie strahlte etwas Ruhiges und Freundliches aus. Ich freute mich immer, wenn wir uns sahen und Gelegenheit hatten, uns zu unterhalten.

Als sie nach längerer Krankheit wieder zu mir ins Geschäft kam – es ging ihr noch nicht sehr gut-staunte ich, wie man nach einer so negativen Erfahrung doch so positiv sein kann. Ich fragte sie, was ihr in ihrer Krankheit geholfen habe. Darauf stellte sie mir eine Gegenfrage: „Glauben Sie an Gott?“ Zuerst war ich sprachlos. Aber dann sagte ich ganz zögerlich ja. Darauf erwiderte sie: „Gott hat ein Wunder an mir getan.“ Das machte mich nachdenklich, denn Gott spielte in meinem Leben eigentlich keine Rolle. Aber irgendwie schob ich diesen Gedanken wieder auf die Seite.

In der Folge entwickelte sich zwischen uns eine echte Freundschaft, die ich so nicht kannte. Meine neue Freundin begleitete mich nun regelmäßig bei Einkäufen für mein Geschäft. Die Fahrten boten uns kostbare Zeit für Gespräche. Und diese Gespräche gaben mir eine Ahnung von der Liebe Jesu.

Regelmäßig trafen wir uns im Haus einer befreundeten Familie zum Bibelgespräch. Bei ihnen fühlte ich mich angenommen und konnte ganz Ich sein. Ich spürte nie Druck, etwas tun oder lassen zu müssen. Ich erfuhr, dass Jesus mich liebt, und zwar so wie ich bin und dass er einen Plan für mein Leben hat — mit einem wunderbaren Ziel. Dieses Wissen wurde zur Gewissheit und führte zu einer lebendigen Beziehung zu Jesus. Ich nahm ihn als meinen Erretter an und übergab ihm mein Leben.

Eines Tages äußerte ich den Wunsch, die Zehn Gebote studieren zu wollen. So erfuhr ich auch, dass der Sabbat der biblische Ruhetag sei. Ich wusste nicht, wie mir geschah. Ich dachte: „Das kann doch nicht sein!“ Doch dieses Wissen ließ mich nicht mehr los. Nach intensivem Studium entschied ich mich, am Samstag nicht mehr in meinem Geschäft zu arbeiten und stattdessen mit in den Gottesdienst zu gehen. In der Gemeinde fühlte ich mich gleich sehr wohl. Sabbat und Taufe waren jetzt „mein Thema“. Der Wunsch, mich taufen zu lassen, wurde schließlich immer stärker. Allerdings waren noch einige Hürden zu überwinden. Ich musste meiner Familie, meinem Personal und meinen Kunden klar machen, dass ich freitags ab 16.00 Uhr meinen Laden schließen würde und dass der Samstag Ruhetag sei.

Nach viel Gebet wusste ich, dass Gott meine Entscheidung segnen und mir die notwendige Kraft schenken würde, um all den angesagten Kämpfen standzuhalten. Und so ließ ich mich am 26.10.2007 taufen. Das war mir eine besondere Freude. Ich hatte 60 Einladungen an Verwandte und Freunde gesandt. Ich wollte sie an meinem „großen Tag“ teilhaben lassen. Tatsächlich kamen sie alle, und die Gemeinde war übervoll. Die Geschwister mussten in die Nebenräume ausweichen. Viele meiner Besucher waren beeindruckt und sind offenbar zum Nachdenken gekommen.

Obwohl das Geschäft jetzt freitags ab 16.00 Uhr und am Sabbat ganz geschlossen ist — kein Angestellter arbeitet — hat mich Gott auf seine wunderbare Weise gesegnet. Ich kann Gott nur immer wieder von Herzen danken, dass ich in der Gemeinde meine geistliche Heimat gefunden habe.

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