VORZEICHEN DER WIEDERKUNFT JESU
KOMMT DIE GROSSE WENDE – ODER DAS ENDE?
Jesus hatte seinen Jüngern bestimmte Vorzeichen genannt. Diese Zeichen sind sowohl Vorzeichen für den Untergang Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. als auch Vorzeichen für die Wiederkunft Jesu und das Weltende.
„Seine Jünger … fragten: Sag uns, wann wird das geschehen (die Zerstörung des Tempels), und woran werden wir erkennen, dass du kommst und das Ende der Welt da ist?
Jesus antwortete: Seid auf der Hut und lasst euch von niemandem täuschen. Viele werden mit meinem Anspruch auftreten und behaupten: Ich bin Christus! Damit werden sie viele irreführen.
Erschreckt nicht, wenn nah und fern Kriege ausbrechen. Es muss so kommen, aber das ist noch nicht das Ende. Ein Volk wird gegen das andere kämpfen, ein Staat den anderen angreifen.
Es wird überall Hungersnöte (und Seuchen) und Erdbeben geben.
Das alles ist erst der Anfang vom Ende – so wie der Beginn der Geburtswehen. Dann wird man euch ausliefern, euch quälen und töten. Die ganze Welt wird euch hassen, weil ihr euch zu mir bekennt. Wenn es soweit ist, werden viele vom Glauben abfallen und sich gegenseitig verraten und einander hassen.
Zahlreiche falsche Propheten werden auftreten und viele von euch irreführen.
Und weil das Böse überhand nimmt, wird die Liebe bei den meisten erkalten. Wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet. Zuvor wird die Gute Nachricht in der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Menschen die Einladung in Gottes neue Welt hören. Dann erst kommt das Ende.“
Darf man überhaupt als aufgeklärter Mensch vom Weltende sprechen? Schon damals fragten die Jünger danach, und Jesus ging darauf ein. Er bestätigte, dass diese Welt ein Ablaufdatum hätte. Deshalb dürfen wir uns auch heute frei fühlen, vom Weltende zu sprechen. Allerdings wollen wir wie die Jünger Jesu auch immer gleichzeitig von der Wiederkunft sprechen. Das ist das Zentrum der Botschaft. Wir wollen aber keinen Termin für dieses Ereignis errechnen, weil wir das weder können noch sollen. Die Siebenten-Tags-Adventisten haben auch nie ein Datum festgelegt.
Jesus hat seinen Zeitgenossen den Vorwurf gemacht, dass sie die Zeichen der Zeit nicht beachten. (Matth. 16,4) Das zeigt, dass er Wert darauf legt, dass wir sie beachten.
Und er hat die Frage seiner Jünger nach den Zeichen seiner Wiederkunft ausführlich beantwortet. Da diese Zeichen für damals und für heute gelten, wollen wir – soweit wir die damaligen Sachverhalte kennen – zuerst kurz auf die Zeichen damals eingehen und dann von den Zeichen heute sprechen. Dabei ist bei den Endzeit-Zeichen nicht irgendein einmaliges, lokales Ereignis ausschlaggebend, sondern das Ausmaß und die weltweite Erfüllung sind maßgeblich.
Welche Vorzeichen nannte Jesus?
- Verführung
- Kriege
- Hunger, teure Zeit
- Seuchen
- Erdbeben
- Christenverfolgungen
- Gesetzlosigkeit
- Weltmission
Wie stand es damals, bevor Jerusalem unterging, mit Verführung? Viele gaben sich in jener Zeit als Messias aus. Wir wissen von einem Theudas und Judas aus Galiläa. Ebenso von einem Jonathan, Dositheus, Simon. Auch der Zelotenführer Menahem, der im Jahr 66 n. Chr. die römischen Truppen besiegte, wollte als messianischer Erlöser angesehen sein.
Die schlimmste Verführung geschah eigentlich durch die religiösen Leiter jener Zeit. Ihre eigenen Auslegungen waren ihnen wichtiger als Gottes Wort. Die Juden hatten ursprünglich den wahren, von Gott geoffenbarten Glauben. Sie waren Schritt für Schritt von Gottes Weg abgekommen. Sie gebrauchten die Worte der Bibel und verbanden einen anderen Inhalt damit. Sie hatten Göttliches und Menschliches gemischt. Dies ist in seiner Auswirkung noch schlimmer als die reine Unwahrheit. Ja, das Zeichen war erkennbar da vor 1900 Jahren.
Wie steht es heute mit dem schleichenden Wegführen von Gott und seinem Wort?
Die Verführung ist das Hauptzeichen der Endzeit. Jesus erwähnte nur dieses mehrfach. Wir haben einen schleichenden, aber ungeheuer großen Abfall vom Glauben bis hinein in unsere Gemeinde.
Viele sind heute verführt und meinen, es gebe keinen Gott. Wir haben heute eine weltweite Gottlosigkeit. Es gibt viele, die Gott leugnen. Es gibt viele, die sagen, dass sie nicht wissen, ob es einen Gott gibt. Dann gibt es viele, die von sich selbst meinen, an Gott zu glauben, jedoch im praktischen Leben so leben, als gäbe es ihn nicht.
Eine Erscheinungsform der Gottlosigkeit ist auch der Materialismus. Man hat alles. Man braucht Gott nicht.
Heute kennt man eine Gott-ist-tot-Theologie. Viele Geistliche und Gläubige glauben nicht mehr an den Gott, den uns das Wort Gottes zeigt. Die falschen Propheten haben auch Jesus verändert. Sie leugnen sein ewiges Gottsein und machen aus ihm ausschließlich einen Menschen. Sie verharmlosen auch die unheimliche Macht und das Wesen der Sünde.
Ich möchte hier auch die Ökumenische Bewegung erwähnen. Man hat zwar die gute Absicht, die Christenheit zu einen, aber man lässt dabei Gottes Wahrheit außer acht.
Die moderne Theologie macht sich immer mehr breit, in der nicht Gottes Wort, sondern wissenschaftliche Annahmen maßgeblich sind. Der menschliche Verstand wird dabei über die Bibel gestellt. An den Universitäten wird heute fast ausschließlich die moderne Theologie gelehrt. Die Auswirkungen sind entsprechend. Die Bibel bezeichnet die Kirchen, die ein abgeändertes Evangelium verkündigen, als Babylon.
Dazu kann man heute bereits erkennen, dass sich eine Vermischung aus christlichem Glauben, Spiritismus und heidnischen Religionen anbahnt. Denken wir an Yoga, Transzendentale Meditation, Zen, New Age und vieles andere.
Eine Verführung, von der man eigentlich dachte, dass sie in unseren modernen Zeiten vorbei sei, feiert heute immer neue Triumphe. Ich meine damit alle Arten von geheimen Dingen, mit denen der Mensch glaubt, höhere Fähigkeiten zu entwickeln:
Okkultismus, Spiritismus, Esoterik: Diese Dinge haben sich in den letzten Jahrzehnten wie eine Seuche ausgebreitet. Sie sind auch in den kirchlichen Bereich eingedrungen. Ich denke hier an charismatische Erscheinungen wie der „Toronto-Segen“, okkultes Heilen und auch die Zungenrede, die keine Fremdsprachengabe ist.
Ein Verführer ist auch der Weltoptimismus. Einige meinen auch heute noch, der Fortschritt werde immer weitergehen. Durch die Technik sei alles machbar. Für die Nachteile unserer Entwicklung sind sie blind oder sie meinen, wenn wir uns anstrengen, bekommen wir alles wieder in den Griff. Man darf hier auch die Bewegung nennen, die Friede, Friede ruft, obwohl von Friede keine Rede sein kann (1. Thess. 5,3).
Verführer Selbstbetrug: Mancher deutet bei sich selbst den Willen Gottes um, um ihn nicht tun zu müssen. Beispiel: Angenommen, ein Vater sagt zu seinem Kind: „Geh ins Bett!“, so weiß das Kind wohl, woran es ist. Wenn das Kind so handeln würde, wie mancher das im Glaubensbereich tut, dann könnte das Kind zu sich selbst sagen: „Der Vater sagt: Geh ins Bett. Er meint damit eigentlich, du bist müde. Er will nicht, dass ich müde bin. Ich kann über meine Müdigkeit auch hinwegkommen, indem ich spielen gehe. Also geh ich spielen. Dann habe ich dem Vater auch gehorcht.“ Das ist Selbst-Verführung. Viele praktizieren sie.
Das Ziel des Meisterverführers ist es, dass Menschen Gott nicht mehr vertrauen und ihm gehorchen. Seine Methode können wir in 1. Mose Kapitel 3 studieren. Bei Eva und Adam gelang es ihm in einer Sache.
Bei vielen von uns heute ist er schon erheblich weiter gekommen, als uns nur in einer Sache zu verführen. Darf ich fragen, ob du dich dieser Angelegenheit stellen willst? Wollen wir das mit Gottes Hilfe ändern? Das Zeichen „Verführung“ feiert heute große Triumphe.
Wie steht es mit dem Zeichen Kriege, Kriegsdrohungen und dem Erheben eines Volkes gegen das andere? Kriege hat es doch immer gegeben, könnte man einwenden. Das ist richtig! Wenn der Krieg also ein Zeichen sein soll, dann müssen wir neue, besondere und weltweite Entwicklungen haben. Dennoch möchte ich auch noch den Hinweis wagen: Ist nicht das Noch-Vorhandensein des Krieges allein schon ein Zeichen, dass Jesu Worte wahr sind? Es dürfte doch eigentlich überhaupt keinen Krieg mehr geben bei so klugen Leuten, wie wir es sind. Der Humanismus verbreitet die These, wenn nur die Menschen gebildet sind, würden die Verbrechen zurückgehen. Die Zeitgeschichte zeigt uns etwas anderes. Dass es trotz riesiger Fortschritte in der Bildung noch immer Kriege gibt, ist auch ein Zeichen, dass sich das Wort Jesu erfüllt.
Volk gegen Volk: Es gab keine einzige Woche, wo nicht Menschen in großem Maße andere umgebracht haben. Im Gedächtnis bleiben uns nur die größten Ereignisse, wie in Ruanda, in dem Hutus Tutsis abgeschlachtet haben. Die militärischen Konflikte und Ausrottungen geschahen im ehemaligen Jugoslawien fast vor der Haustür. Die östlichen Konflikte auf ehemaligen sowjetischen Gebiet kommt auch heute nicht wirklich zur Ruhe. Es sind Entwicklungen, die man nicht mehr für möglich gehalten hat. Der nahe Osten und die arabischen Konflikte machen uns immer wieder bewusst, dass auch und besonders die heutige Menschheit auf einem Pulverfass sitzt.
Von Kriegsdrohungen hören wir jeden Tag aktuell in den Medien. In der Endzeit sind die Kriege durch ihre Steigerung und ihre weltweite Ausdehnung zum Zeichen der Wiederkunft Jesu geworden. Das 20. Jahrhundert war geprägt von den beiden Weltkriegen. Was man sich vorher nicht vorstellen konnte, wurde brutale Wirklichkeit. Die Opfer beider Weltkriege an Soldaten und Zivilbevölkerung schätzt man auf über 100 Millionen Menschen. Seitdem sind in Kriegen schon wieder 25 Millionen umgekommen. Die Verluste an Menschen und Werten waren in diesen Weltkriegen entschieden höher als in allen Kriegen zuvor.
Wie sieht es mit der Waffenentwicklung aus? Wir haben heute Atomwaffen, bakteriologische und chemische Waffen. Noch 1944 hätte man 100 Millionen 20-Zentner-Bomben gebraucht, um Frankreich zu zerstören. Heute genügt vermutlich eine Gigaton-Bombe für die ganze Erde. Man kann heute ganze Länder bakteriologisch oder chemisch verseuchen, und zwar unsichtbar, geruch- und geschmacklos.
Wie ist es mit den Rüstungsausgaben? Es sind astronomische Summen. Trotz zwischenzeitlicher Entspannung wird für die Rüstung so viel wie noch nie ausgeben. Die militärische Aufrüstung und die Konflikte verschlingen das bitter benötigte Geld, um wirkungsvoll die Not der Menschheit zu bekämpfen. Amerika hat mehr Schulden als alle anderen Länder zusammen. Doch all die Militärflugzeuge, Panzer, Schiffe und die modernsten Kriegsgeräte, die in höchster Raffinesse und mit äußerster Präzision den Feind ausschalten, bringen keinen wirklichen, dauerhaften Frieden, sondern verschlingen Unsummen, die an anderen Stellen bitter benötigt würden.
Wie war es damals?
Die Bibel berichtet in Apg. 11,28, und die Geschichte bestätigt es: „Agabus sagte mit Hilfe des heiligen Geistes eine große Hungersnot in der ganzen Welt voraus, wie sie dann unter der Regierung des Kaisers Klaudius eintraf.“ Das Zeichen war damals da.
Wie sieht es heute aus?
Das 20. Jahrhundert ist in die Geschichte als das Zeitalter der größten Hungersnöte eingegangen. Es gab viele Hungertote während der beiden Weltkriege. 1921/22 gab es in Russland und China zusammen 38 Millionen Hungertote. Der berühmte Polarforscher Dr. Nansen aus Norwegen war damals Leiter der Hilfsaktion für Russland. Er schrieb, dass diese Hungersnot „ohne Zweifel die schrecklichste war, die je in der Geschichte der Menschheit bekannt geworden ist“. Die Grausamkeit des Hungers war so groß, dass in weiten Gebieten Menschenfresserei herrschte. 1928-30 sind in Russland und China erneut viele Millionen an Hunger gestorben. Denken wir an die Hungersnöte in der Sahelzone und am Horn von Afrika.
Inzwischen wurden weltweit etliche Erfolge in der Hungebekämpfung erzielt. Trotzdem hungern über 800 Millionen Menschen. Jährlich sterben über 9 Millionen Menschen an Hunger – alle 3 Sekunden verhungert, hauptsächlich in den Schwellenländern, ein Mensch, die meisten davon sind Kinder. Jedes siebte Kind ist untergewichtig, jedes vierte chronisch unterernährt.
Während es in den Hungerländern hunderte Millionen Kinder bis 15 Jahre gibt, die niemals Milch getrunken, niemals einen Schuh am Fuß gehabt und niemals ein Medikament bekommen haben, werden bei uns jeden Tag unzählige Pausenbrote von den Schülern weggeworfen.
Warum haben wir eigentlich teure Zeit?
Abgesehen von den schon erwähnten Rüstungsausgaben, tragen Korruption, Übervorteilung, Maßlosigkeit, ungerechte Einkommensverteilung, aberwitzige Spekulationen und vieles mehr, dazu bei, dass der Wohlstand auf immer weniger Menschen aufgeteilt wird. Reiche werden immer reicher, der Mittelstand immer weniger und immer mehr Menschen verarmen auch in den sogenannten Wohlstandsländern.
Menschen leben über ihre Verhältnisse. Es gibt kaum mehr einen Bereich, in dem es keine Schulden mehr gibt. Politik, Wirtschaft, aber auch privat wird vieles investiert, was man sich aber gar nicht leisten kann. Einnahmen und Ausgaben stehen in keinem gesunden Verhältnis. Der hart erkämpfte Wohlstand verfängt sich in der Schuldenfalle. Dabei schätzt man oft seine eigene Situation nicht richtig ein. Der Materialismus trägt seine Wurzel wohl tief im menschlichen Herzen, dass schon fast natürlich auf sich selbst konzentriert ist.
Die Bibel sagt über den Egoismus der Endzeit:
„Wenn das Ende der Welt vor der Tür steht, wird es schwere Zeiten geben. Dann werden die Menschen selbstsüchtig, geldgierig, prahlerisch und eingebildet sein. Sie werden ihre Mitmenschen beleidigen, ihren Eltern nicht gehorchen und vor nichts mehr Ehrfurcht haben.
Sie sind undankbar, lieblos und unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht und gewalttätig, sie hassen das Gute, sind untreu und unzuverlässig und aufgeblasen vor Überheblichkeit.“ 2. Tim. 3,1-4
Man muss hier auch an die Spannungen denken zwischen Kapital und Arbeit: einerseits ein ungeheurer Reichtum, andererseits eine große Armut. Darüber macht Jakobus 5,1-6 wichtige Voraussagen:
„Hört zu, ihr Reichen! Weint und jammert über das Elend, das auf euch zukommt! … Ihr habt in den letzten Tagen der Welt Reichtümer angehäuft. Ihr habt den Männern, die auf euren Feldern gearbeitet haben, den verdienten Lohn vorenthalten. Das schreit zum Himmel!“
Das trifft natürlich für die einzelnen Länder der Welt in unterschiedlichem Maß zu. „Hunger, teure Zeit“? Ja, auch dieses Zeichen ist heute klar erkennbar.
Wie steht es heute mit Epidemien und der Verseuchung der Erde? Nach dem 1. Weltkrieg gingen die Influenza und andere Epidemien mit 40 Millionen Toten um die Welt. Obwohl auf dem Gesundheitssektor unglaubliche Summen investiert, es noch nie so viele Gesundheitsanstalten und Ärzte gibt, leidet heute die Menschheit an einer Anzahl unüberschaubarer Krankheiten. Ob es die Krebs., die Herzkreislauf- oder viele sogenannte Zivilisationskrankheiten sind – die Lebensbedingungen können noch so gut sein, Krankheiten werden aber immer eine Geißel bleiben. Vieles davon verschuldet der Mensch mit dem Lebenswandel und sind auch die Folgen einer immer mehr zerstörten Umwelt.
AIDS, Alzheimer, Knochen- und Muskelerkrankungen, Burnout und viele psychische Erkrankungen sind offenbar auch nicht aus einer modernen Welt zu verbannen.
Um immer schneller zu einem höchstmöglichen Gewinn zu kommen, beuten die Menschen auch die Tiere aus. Dadurch werden sie krank. Dies fällt über die Ernährung auf den Menschen zurück. Ich denke, man darf hier auch die seuchenartige Ausbreitung der Suchtkrankheiten erwähnen.
Die Seuchen hängen aber auch mit der Verseuchung von Wasser und Luft zusammen. Wir haben es fertig gebracht, durch die Chemie, durch unsere Autos, unseren hohen Energiebedarf und unseren modernen Lebensstil, in einer Generation die Erde an den Rand des Ruins zu bringen.
Wissenschaftler sagen, selbst wenn man sofort mit aller Verschmutzung und Ausbeutung aufhören würde, wäre die Erde nicht mehr zu retten.
Gottes Wort bestätigt solche Befürchtungen. Jesaja 51,6 sagt: „Blickt zum Himmel empor: er wird sich auflösen wie Rauch. Blickt auf die Erde unter euren Füßen: sie wird zerfallen wie ein altes Kleid, und ihre Bewohner sterben dahin wie Fliegen.“
In der Offenbarung wird in Kap. 11,18 gesagt: „Nun ist die Zeit der Bestrafung für alle, die die Erde zugrunde richten. Jetzt werden sie selbst zugrunde gerichtet.“
Wir haben ungeheure Umwälzungen in der Ökologie der Erde. Der Einsatz von Chemie, behandeltes Saatgut und die Hormon- und Antobiotikagaben an die Tiere verseuchen unaufhörlich unsere Erde.
Damit man große Viehherden halten kann, werden die Regenwälder der Erde abgebrannt mit einem Tempo von über 10 Hektar pro Minute. Das ergibt fast die Fläche von Holland und Belgien zusammen. Das verursacht eine starke Abnahme von Sauerstoff. Wälder in der ganzen Welt werden durch den sauren Regen geschädigt. Dieser kommt wieder durch die Überlastung der Atmosphäre mit unseren Giftgasen. Ozonlöcher und Feinstaubbelastung sind nur zwei weitere Probleme, die unserer Erde und damit auch uns zusetzen. Durch Veränderungen in der Atmosphäre, die mit der Verschmutzung zusammenhängen, erhöhen sich die Windgeschwindigkeiten laufend.
Durch den Treibhaus-Effekt entstehen Klimaverschiebungen mit allen ihren Folgen. Es wird immer schlimmer mit der Erde. Durch diese Umstände und Misswirtschaft wie Monokulturen vertrocknen riesige Süßwasserreservoire wie z. B. der Aralsee und der Tschadsee. Es entsteht Mangel an Trinkwasser, und in vielen Gebieten gibt es kein gesundes Wasser mehr.
Ungeheure Mengen an Schmutz, Chemikalien und Fäkalien werden ins Wasser geleitet. Die Flüsse und Meere sind verseucht. Schätzungsweise befinden sich 142 Millionen Tonnen Müll in den Weltmeeren und bis zu 18.000 Plastikmüllpartikel treiben auf einem Quadratkilometer Meeresoberfläche. Täglich sterben tausende Delphine in den verschmutzten Gewässern. Unzählige Fische und sonstige Meeresbewohner erkranken und sterben, obwohl sich immer mehr Organisationen gegen die anhaltende Verschmutzung zu kämpfen.
Die versenkten Giftgasbehälter vom letzten Krieg rosten vor sich hin. Verklappung von Chemikalien, Tankerunfälle, ungeklärte Abwässer tun ein Übriges. Das ist heute weltweit. Die Giftstoffe konzentrieren sich immer mehr in der Nahrungskette. Vom heute verbotenen DDT wissen wir, dass es sich bis zum 750.000-fachen konzentriert. Daher ist Fleischkonsum heute viel gefährdender als die pflanzliche Ernährung.
Die Bibel sagt: Die Erde veraltet wie ein Kleid. Die Menschen verderben sie. Die wissenschaftliche Welt ist sehr pessimistisch, und zwar mit vollem Recht. Die Einzigen, die eine begründete Hoffnung haben, sind diejenigen, die dem vertrauen, der gesagt hat: Ich werde zurückkommen und euch zu mir nehmen. (Joh. 14,3)
Derselbe hat gesagt: „Ich mache alles neu“ (Offb. 21,5). Das Zeichen „Seuchen und Verseuchung“ macht sich in einer dramatischen Weise bemerkbar. Auch dies ist ein deutliches Zeichen, von dem Jesus in seienr Endzeitrede sprach.
Wie sah es damals aus vor der Zerstörung Jerusalems?
Es wird eine rege Erdbebentätigkeit berichtet: Erdbeben auf Kreta, Smyrna, Milet, Chios, Samos, Rom, Kolossä.
Die Städte Laodicea und Hieropolis gingen durch Erdbeben unter. Besonders bekannt ist der Untergang von Pompeji im Jahre 63 n. Chr.
Und heute?
Auch hier hört man gelegentlich den Einwand: Erdbeben hat es schon immer gegeben. Richtig! Wenn es also ein besonderes Zeichen sein soll, dann muss sich auf diesem Gebiet auch Besonderes tun. Die Erdbebenstatistik zeigt eine erhebliche Zunahme. Hat das nur mit unseren besseren Messinstrumenten zu tun? Wenn diese Instrumente vor Jahren in zehn Minuten vielleicht 2–3 Bewegungen hatten, dann haben sie heute in dieser Zeit hunderte. Schwere Erdbeben wurden zu allen Zeiten wahrgenommen. In 1100 Jahren, von 800 – 1900 n.Chr., gab es 9 schwere Erdbeben. Im 20. Jahrhundert gab es 15 schwere Erdbeben. Das ist etwa das Vierzigfache.
Die riesig angelegten künstliche Stauseen sind ebenso umstritten, wie die unterirdischen Atombombenversuche. Beide könnten Verursacher von Erdbeben sein. Davon sind einige Wissenschaftler überzeugt.
Darf ich die Naturkatastrophen gerade noch stichwortartig anfügen: Vulkanausbrüche, extreme Trockenheit und andererseits Sintflut – es gibt Gebiete, wo man schon pro Tag fast zwei Meter Niederschläge pro Quadratmeter hatte –, Stürme aller Art, Tsunamis usw. Auch dieses Zeichen spricht eine deutliche Sprache.
Wie war es mit diesem Zeichen vor dem Untergang Jerusalems? Die große mächtige Religionsgemeinschaft jener Zeit hatte es fertig gebracht, Jesus ans Kreuz zu bringen, angeblich weil er Gott gelästert hat. Sie behaupteten, im Namen Gottes zu handeln. Sie beschuldigen Jesus, dass er das Volk lehre, „die Vorschriften der Vorfahren zu übertreten“.
Sie beschuldigten ihn also, die Tradition nicht zu beachten. Jesus antwortete ihnen: „Gottes Gebot schiebt ihr zur Seite, aber an den Vorschriften von Menschen haltet ihr fest.“ (Markus 7,8) Sie haben dann die Römer, die Staatsmacht, dazu bewegen können, Jesus umzubringen. Die Apostel und die urchristliche Gemeinde wurden von den vorherrschenden Religionsgemeinschaften blutig verfolgt und als Sektierer bezeichnet.
Der andere Verfolger damals war der Staat. Ich denke, es genügt, wenn ich einen Namen nenne: Nero. Die Gemeinde erduldete eine grausame und blutige Verfolgung unter diesem römischen Kaiser. Nero starb kurz vor dem Untergang Jerusalems. Warum verfolgte der Staat die Christen, obwohl sie die besten Staatsbürger waren? Weil es für Christen dem Staat gegenüber eine Grenze gab und gibt. Sie lautet: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. (Apg. 5,29)
Der dritte Verfolger waren die falschen Brüder. Jesus sagte in Matth. 24,10: „Wenn es soweit ist, werden viele vom Glauben abfallen und sich gegenseitig verraten und einander hassen.“ Christen, die nicht treu im Glauben waren, verrieten und hassten ihre Glaubensgeschwister.
Die Verfolgung damals war also von drei Seiten: von der großen Kirche, vom Staat und von falschen Brüdern.
Wie steht es in unserer Zeit mit Verfolgung? Das 20. Jahrhundert ist in die Geschichte als das Jahrhundert der größten Christenverfolgungen eingegangen. Das 21. Jahrhundert übertrifft aber noch die Zahl derer, die verfolgt werden. Heute sind es Länder wie Nordkorea, Afghanistan, Somalia, Libyen, Pakistan, Sudan, Eritrea, Jemen, Iran, und Indien. Diese Staaten nehmen aktuell (2019) die ersten zehn Plätze von 50 im Weltverfolgungsindex ein. Christen werden getötet, gefoltert, ihnen wird alles genommen und sie werden verjagt und geächtet. Das Ausmaß der Verfolgung übertrifft alles was bisher geschah – und das im 21. Jahrhundert! Verfolgung ist ein Zeichen des Endes, von dem Jesus sprach. Deshalb muss uns klar sein, dass die Welt insgesamt nicht wirklich besser geworden ist – auch wenn wir im Westen Freiheiten und Möglichkeiten haben, von dem der Rest der Welt nur träumen kann. Wie gehen wir mit dieser Freiheit um? Schätzen und nützen wir sie?
Das Zunehmen der Gesetzlosigkeit im Großen wie im Kleinen ist ein Zeichen der letzten Zeit, das in der gewaltigen Zunahme der Verbrechen zum Ausdruck kommt.
Es gibt Wirtschaftszweige, ja sogar Staaten, die zu einem erheblichen Grad vom organisierten Verbrechertum beherrscht werden. Ob es die Mafia oder ähnlich organisierte Gruppen sind – kein Land, kein Fleck der Erde ist davon verschont. Wie ein Krebsgeschwür breitet sich das organisierte Verbrechen immer mehr aus.
Der Präsident des Bundeskriminalamtes sagte schon vor Jahren über den Diebstahl in Deutschland: Diebstahl ist bei uns zu einem Volkssport geworden. Durch die hohe weltweite Arbeitslosigkeit wird das auch nicht besser werden. Das rasche Bevölkerungswachstum trägt ebenfalls zum Anwachsen der Gesetzlosigkeit bei. Die Städte der Welt wachsen doppelt so schnell wie die Landgebiete; sie sind auch die Hauptverbrechensgebiete.
Wir wollen hier auch an die immer stärker werdende Korruption denken. Ein hoher Justizbeamter in Deutschland sagte: „Früher hatten wir schwarze Schafe. Heute sind es Herden.“
Bis jetzt haben wir nur über negative Entwicklungen gesprochen. Von diesen sagte Jesus: „Das alles ist erst der Anfang vom Ende – so wie der Beginn der Geburtswehen.“ Wir befinden uns also in Bezug auf die Wiederkunft Jesu – im Bild gesprochen – zwischen dem Beginn der Wehen und der Geburt. Die Geburt ist also schon eingeleitet.
Nun kommt das wichtigste Zeichen des Endes. Es ist das einzige positive. „Zuvor wird die Gute Nachricht in der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Menschen die Einladung in Gottes neue Welt hören. Dann erst kommt das Ende.“ (Matth. 24,14)
Genau heißt es: Und dieses Evangelium oder diese Gute Nachricht, d. h. es wird das wahre, unveränderte und unverfälschte Evangelium verkündigt werden, das Jesus Christus verkündigt hat. Offenbarung 14,6 nennt es ein ewiges Evangelium, d. h. das wahre Evangelium wird niemals seine Gültigkeit verlieren.
Dieser Text ist ein Versprechen Jesu, dass in der Endzeit, als ein Vorzeichen der Wiederkunft Jesu, das Evangelium in der ganzen Welt verbreitet wird. Das geschieht jetzt und wird sich noch verstärken.
Wie steht es mit dem Zeichen „Weltmission“? Wie stand es damals vor dem Untergang Jerusalems? Die Urchristen schafften es tatsächlich in ihrer Generation, der damaligen Welt mit ihrer viel kleineren Bevölkerung das Evangelium zu bringen. So wird es im Wort Gottes bezeugt durch den Apostel Paulus in Kolosser 1,6: „Diese Gute Nachricht ist nicht nur bei euch, sondern in der ganzen Welt bekannt.“ Vers 23: „Der ganzen Welt ist diese Gute Nachricht verkündet worden.“ Soweit ich es übersehe, ist dies seit der urchristlichen Zeit niemals mehr erreicht worden. Es wird aber durch Gottes Gnade und Hilfe erreicht in der Endzeit. Die Verkündigung des Evangeliums allen Bewohnern der Erde, allen Völkern und Nationen, den Menschen aller Sprachen, das ist unser Auftrag. Er wird erfüllt werden, weil Jesus es gesagt hat, und weil der, der alle Macht im Himmel und auf Erden hat, darüber wacht.
Wie steht es mit dem Zeichen Weltmission heute? Wir können hier einige markante Punkte erkennen: Man kann sagen, dass etwa 1960 in den Kirchen der sogenannte Laie wieder entdeckt wurde. Vor diesem Zeitpunkt waren auch die meisten Freikirchen Pastorenkirchen geworden. Dann aber kam die Rückkehr zum biblischen Sachverhalt. Überall dort auf der Welt, wo heute das Evangelium entschieden vorwärts geht, sind die Gemeindeglieder beteiligt. Das ist ein Markstein.
Etwa 1989/90 setzte sich eine neue Betrachtungsweise der Weltmission durch. Bis dahin rechnete man so: Die Welt hat etwa 230 Länder. In gut 200 Ländern gibt es schon Christen.
Die 30 nicht erreichten Länder sind kleine Länder. Also, wir sind schon weit.
Dann setzte sich eine neue Betrachtungsweise durch. Man teilte die Welt ein in lauter Gebiete von jeweils einer Million Menschen. Dabei stellten wir als Siebenten-Tags-Adventisten 1990 fest, dass wir in 2300 Gebieten á eine Million Menschen noch keine Gemeinden haben. Wir setzten uns dann das Ziel, mit Gottes Hilfe in allen diesen unbetretenen Gebieten Gemeinden zu gründen. Wir sind damit inzwischen gut vorwärts gekommen. Wir nennen diese Planung Globale Mission. Tatsächlich haben etwa 450 Kirchen und Missionswerke Planungen, die ganze Welt mit dem Evangelium zu erreichen. 250 dieser Pläne sollen in Durchführung begriffen sein. In unserer Freikirche ist inzwischen die Hälfte dieser Gebiete in Angriff genommen worden. Wir haben Zig-Tausende Front-Missionare in unbetretenen Gebieten. Die meisten von ihnen sind Laien, die auf eigene Kosten oder mit einem ganz kleinen Zuschuss diesen Dienst tun. Es ist ein ungeheurer Bedarf an Missionaren. Es müssen jedes Jahr noch Tausende ausgesandt werden.
Wir dürfen für unseren Missionsauftrag auch alle modernen technischen Möglichkeiten benützen: Missionsflugzeuge, Missionsschiffe, Radio, Fernsehen, Satelliten, Ton- und Videokassetten, CDs, Bibelfernkurse, Literaturverbreitung wie Flugblätter, Zeitschriften, Bücher, Anzeigen, Computer, Fax, E-Mail, Internet, persönliche Evangelisation von Mensch zu Mensch, Hauskreise, Seminare und Großevangelisationen, ärztliche Mission, Entwicklungs- und Katastrophenhilfe. Im Augenblick sehen wir, dass die moderne Technik in immer größerem Maße für das Evangelium eingesetzt wird, und auch, dass erneut Tausende in die Mission hinausgehen. Außerdem, dass auch in der Heimat viele erweckt werden, dem Herrn mit ihren Gaben zu dienen.
Um 1800 wurde begonnen mit der Gründung von Bibelgesellschaften zur Verbreitung des Wortes Gottes. Die Bibelgesellschaften haben eine enorme Entwicklung erfahren. Das Wort Gottes steht heute ganz oder in Teilen in weit über 2.000 Sprachen zur Verfügung. Weitere Sprachen folgen.
In Griechenland gab es den berühmten „gordischen Knoten“. Die Sage lautete: Wer diesen Knoten lösen kann, dem wird die Weltherrschaft zufallen. Eines Tages kam Alexander der Große dorthin. Er zerschlug den komplizierten Knoten mit seinem Schwert. Der gordische Knoten war ein Kinderspiel gegen die Probleme unserer Zeit. Die Bibel zeigt uns aber: Es gibt einen, der den Knoten der Weltprobleme lösen wird, und ihm wird die Weltherrschaft zufallen: Jesus Christus. Er sagte nach der Darlegung über die Vorzeichen seines Kommens: „… wenn ihr alle diese Dinge kommen seht: Dann wisst ihr, dass das Ende unmittelbar bevorsteht.“ (Matth. 24,33)
Jesus hat in seiner großen Wiederkunftsrede ein Bild gebraucht. Er sprach von „Wehen“. (Mt.24,8). Wie entwickeln sich die Wehen vor der Geburt? Sie kommen in immer kürzeren Abständen und nehmen zu an Stärke. Dies ist ein treffendes Bild für die Entwicklung der Katastrophen: Sie kommen immer rascher und werden immer stärker.
Stehen wir vor der großen Wende, oder sind wir bald am Ende? Diese Frage ist falsch. Die große Wende und das Weltende kommen beide, und zwar gleichzeitig. Ob für uns das eine oder das andere kommt, entscheiden wir selbst. Die letzte Gnadeneinladung Gottes wird machtvoll verkündigt. Bald wird sie alle erreicht haben, und unser Herr Jesus wird erscheinen in Macht und Herrlichkeit.