Eine geniale Idee Gottes
Dienen, geben, helfen! Warum und wozu?
Dieses Thema klingt zunächst einmal „unmodern“, denn wer möchte schon als Diener betrachtet werden? Viel lieber möchten wir doch über unser Leben selbst bestimmen – und wenn es geht, auch noch andere kontrollieren.
Trotzdem ist ohne „dienen, geben, helfen“ kein Leben möglich. Gott hat unsere Welt so geschaffen, dass eins dem anderen dient, hilft, gibt! Ohne die Fotosynthese in den grünen Pflanzen hätten wir keinen Sauerstoff zum Atmen. Und unser CO2 hilft wiederum den Pflanzen. Die Atome, die Zellen, die Kreisläufe und gegenseitigen Wechselwirkungen sprechen dieselbe Sprache: alle arbeiten „Hand in Hand“ zusammen und sind aufeinander angewiesen.
Wem folge ich? Dem Zeitgeist oder Gottes Wort?
Der „natürliche“ Mensch möchte, dass andere für ihn arbeiten, ohne dass er selber zum Dienen bereit ist. Beim „fleischlichen“ Christen ist es ebenso.
Auch die Pharisäer und Schriftgelehrten zur Zeit Jesu waren von dieser Einstellung geprägt (siehe Matthäus 23,4-7). Aber Jesus fordert uns zu etwas Anderem auf: „Der Größte unter euch soll euer Diener sein.“ (Matthäus 23,11) Die meisten Menschen meinen, eine solche Haltung würde ihnen nur Nachteile einbringen, doch genau das Gegenteil stimmt!
Zwei verschiedene Grundhaltungen
Da Gott Liebe ist (1 Johannes 4,16) ist seine Grundhaltung: geben!
Aber er will nicht nur uns geben, sondern wir sollen anderen geben und bekommen mehr zurück, als wenn er uns direkt gesegnet hätte. Auf diesem Weg wird nicht nur einer gesegnet, sondern mehrere, oft viele und manchmal die ganze Welt. Das ist Gottes genialer Weg.
Da der Böse Egoist ist (Jesaja 14,13.14: „Ich will meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen …“), ist seine Grundhaltung: Ich! Ich! Ich! Nehmen! Haben! Egoismus! Der Größte sein!
Das Gesetz von Ursache und Wirkung
„Die göttliche Weisheit hat im Erlösungsplan das Gesetz von Ursache und Wirkung festgelegt, dass Wohltaten aller Art doppelt gesegnet werden. Wer dem Bedürftigen hilft, segnet andere und ist selbst in noch höherem Maße gesegnet. Gott hätte sein Ziel, die Sünder zu erlösen, ohne menschliche Hilfe erreichen können; aber er wusste, dass der Mensch nicht glücklich sein konnte, ohne an dem großen Werk mitzuwirken, indem er Selbstverleugnung und Wohlwollen kultivieren würde. … Damit wir die gesegneten Ergebnisse des Wohlwollens nicht verlieren, formte unser Erlöser den Plan, uns als seine Mitarbeiter zu gewinnen.“ (Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Band 1 (Hamburg 1956), S. 327)
Schauen wir uns das Zitat einmal genauer an:
› Wohltun aller Art wird doppelt gesegnet: Sowohl der Geber als auch der Empfänger der Wohltat erhält Segen.
› Dabei wird der Geber in noch höherem Maße gesegnet als der Empfänger. Er erlebt: Selbstverleugnung üben und anderen Wohlwollen entgegenbringen veredelt den Charakter und macht selber glücklich!
› Außerdem ergeben sich dadurch viele Kontakte zu anderen Menschen, die im einen oder anderen Fall sogar zu einer echten Freundschaft führen können.
› Ein wahrer Mitarbeiter Gottes zu sein bedeutet auch, andere zu Jesus zu führen. Dies stärkt unseren Glauben und bewirkt tiefe Freude in uns.
Was bewirkt Gott in uns, wenn wir dienen, helfen, geben, schenken, segnen?
- Dadurch wächst unser Wohlwollen für andere. Es ist ein Heilvorgang für unseren Egoismus.
- Unser Dienen ist ein Segen für andere und führt oft zu ihrer Zuneigung.
- Das Dienen, Geben, Helfen strahlt auf uns zurück, Gott schenkt uns dadurch einen rückwirkenden Segen
- Wir lernen durch Tun. Durch den Dienst am anderen entwickeln wir einen gütigen Charakter und wir fördern unsere praktischen, geistigen und geistlichen Fähigkeiten.
- Dienen hält mich nah am Herzen Jesu. Denn wer nur an sich selber denkt, ruiniert nach und nach seine Freundschaft zu Gott – und damit das geistliche Leben.
- Wer hilfsbereit ist, vermeidet Spannungen und Streit in der Familie, im Beruf und im gesellschaftlichen Leben.
Ein biblisches Beispiel für Geben
Ein wunderbares biblisches Beispiel finden wir in Johannes 6,9-13. Erinnern wir uns an die Speisung der 5.000 Männer plus ihrer Frauen und Kinder? Ein Junge hatte Jesus fünf kleine Gerstenbrote und zwei Fische geschenkt. Jesus dankte Gott für das Essen, vervielfachte es und speiste mit dieser kleinen Gabe die große Volksmenge. Der Junge hatte Jesus alles gegeben, was er hatte.
Er behielt wohl nichts für sich zurück. Aber ich denke, er wird sich wohl mehr als satt gegessen haben! Und diese Erfahrung hat ihn bestimmt sehr froh gemacht. Sicher hat er sich sein Leben lang an diese Begebenheit erinnert.
Ein kleines Beispiel aus Bolivien
„Doppelt gesegnet durch weitergeben. Welche unglaublichen Segnungen habe ich vom Lesen dieses Buches Schritte zur persönlichen Erweckung erhalten. Ich vermittle die Inhalte jeden Morgen während unserer Andachtszeit unseren Missionsschul-Studenten. Durch das Vorbereiten und Weitergeben werde ich doppelt so viel gesegnet wie sie. In Gottes Reich funktioniert es immer so: der Geber erhält stets mehr als der Empfänger.“ (D. K. Bolivien/Südamerika #132)
Helfen hilft
Was Gott dem Menschen ursprünglich ins Herz gelegt hat, sehen wir am Beispiel kleiner Kinder. Sie wollen ihren Eltern „helfen“. Warum ist es gut, wenn Eltern das annehmen und sich darüber freuen können, obwohl sie durch diese „Hilfe“ zunächst noch mehr Arbeit haben? Ganz klar: das Kind wächst durch sein „Helfen“ bzw. „Dienen“ in seinen praktischen und geistigen Fähigkeiten. Es freut sich über alles, was es machen darf, auch wenn dabei anfangs nicht viel herauskommt. Je öfter das Kind „helfen“ darf, desto bessere Resultate wird es zustande bringen.
Und eines Tages ist das Kind seinen Eltern wirklich eine Hilfe. Das Kind kann jetzt etwas. Und wenn es in den verschiedensten Bereichen das Helfen lernen darf, wird es am Ende in vielen Gebieten tüchtig sein.
Was würde passieren, wenn Eltern dem Kind das „Helfen-wollen“ nicht erlauben? Ihr Kind fühlt sich kleingemacht und verliert die Lust, seine Hilfe anzubieten. Es wird später mit größerer Mühe „lebenstüchtig“ werden.
Mitarbeiter Jesu – warum und wozu?
Jesus, unser großes Vorbild kam auf diese Erde: „… um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“ (Matthäus 20,28)
Der Psalmist ruft uns auf: „Dient dem Herrn mit Freuden; kommt mit Jubel vor sein Angesicht!“ (Psalm 100,2) Im ersten Moment meinen wir, dass ein Dienst für andere und Freude nicht zusammenpassen können. Aber denken wir nur an das hilfsbereite Kind: Es freut sich, wenn es „helfen“ bzw. „dienen“ darf. Gott weiß, dass das Dienen gut für uns ist.
Dienen, geben, helfen in einer Gemeinde
Der „natürliche“ Mensch dient ungern. Das gilt auch für den „fleischlichen“ Christen (das ist jemand, der ohne den Heiligen Geist versucht aus eigener Kraft mit Gott zu leben). Deshalb müssen in der Regel in einer Gemeinde die meisten Gemeindeglieder erst einmal zum Dienen willig werden. Entscheidend für diese Veränderung ist die Erfüllung mit dem Heiligen Geist, da er eine andere Haltung bewirkt. Die Bibel spricht ganz eindeutig von dieser Aufgabe:„… Er [Christus] hat die einen zu Aposteln gemacht, andere zu Propheten, andere zu Evangelisten, wieder andere zu Hirten und Lehrern der Gemeinde. Deren Aufgabe ist es, die Glaubenden zum Dienst bereitzumachen, damit die Gemeinde, der Leib von Christus, aufgebaut wird.“ (Epheser 4,11-12 GNB)
Es ist Aufgabe der Gemeindeleiter und Pastoren, ihre Gemeindeglieder darüber zu unterrichten, wie sie zu dieser dienstbereiten Einstellung gelangen: sie müssen täglich den Heiligen Geist einladen, ihr Denken, Planen, Fühlen, Wollen und Handeln zu führen. Das setzt voraus, dass sie das selbst praktizieren. Dann sollten sie betonen, wie wichtig der Dienst für Gott und den Mitmenschen für uns alle und das Gemeindeleben ist. Und schließlich sollten sie ihre Gemeindeglieder in vielen Bereichen anleiten und ausbilden. Dadurch will Gott die Leiter segnen und durch sie die Gemeinde. Und durch den Dienst der Glieder nach innen und außen soll die Gemeinde gebaut werden.
Dienen, geben, helfen in der Bibel
Wir finden in der Bibel viele Texte, die zeigen, dass dienen, geben und helfen von Gott gesegnet wird.
„Gebt, dann wird auch euch gegeben werden: ein reichliches, festgedrücktes, gerütteltes und übervolles Maß wird man euch in den Schoß schütten; denn mit demselben Maß, mit dem ihr zumesst, wird euch wieder zugemessen werden.“ (Lukas 6,38 Menge)
„Wer großzügig gibt, wird dabei immer reicher; wer aber sparsamer ist, als er sein sollte, wird immer ärmer dabei. Dem Großzügigen geht es gut und er ist zufrieden; wer anderen hilft, dem wird selbst geholfen werden.“ (Sprüche 11,24.25 NLB)
„Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem Herrn, und der wird ihm vergelten, was er Gutes getan hat.“ (Sprüche 19,17)
„Denkt daran: Wer spärlich sät, wird nur wenig ernten. Aber wer mit vollen Händen sät, auf den wartet eine reiche Ernte. Jeder soll so viel geben, wie er sich in seinem Herzen vorgenommen hat. Es soll ihm nicht leidtun und er soll es auch nicht nur geben, weil er sich dazu gezwungen fühlt. Gott liebt fröhliche Geber.“ (2 Korinther 9,6-8, siehe auch 9-15 GNB)
Hier noch zwei Zitate einer begnadeten Bibelkennerin zum Thema „dienen“:
„Wer die Gnade einer Gemeinschaft des Dienstes mit Christus zurückweist, lehnt damit die einzige Erziehung ab, die uns fähig macht, einmal an seiner Herrlichkeit teilzuhaben.“ (Erziehung (Hamburg, 1954), S. 242; Education, p. 264)
„Eine Wahrheit, die nicht gelebt und mitgeteilt wird, verliert ihre lebensspendende Macht, ihre heilende Kraft. Der Segen derselben kann nur erhalten werden, wenn er geteilt wird.“ (Der Weg zur Gesundheit, Winterswijk, S. 102 – alter Titel: In den Fußspuren des großen Arztes)
Das bedeutet: Wer nicht weitergibt, verliert auch das, was er hat.
Warum erleben viele Gläubige kein Wachstum im Glauben? Warum nimmt bei vielen im Laufe der Zeit der Glaube sogar ab? Warum spüren viele beim Lesen der Bibel keine Freude mehr? Und wo ist bei vielen das Feuer der ersten Liebe geblieben?
Für mich gibt es da nur eine Antwort: Weil sie in einem „fleischlichen Christsein“ leben. Weil sie ihre persönliche Beziehung zu Jesus vernachlässigen oder gar nicht darin eingetreten sind! Eine intensive Vertrauens- und Liebesbeziehung mit Jesus schützt vor Selbstsucht und motiviert zum Dienst an anderen. Dadurch werden wir wiederum gesegnet!
Nicht die intensive Aktivität in Gemeindediensten ist hier gefragt, sondern ein Dienst, der vom Heiligen Geist geleitet ist. Dazu muss Jesus in unserem Leben „die erste Geige spielen“. Das kann er, wenn er durch den Heiligen Geist in unserem Herzen wohnt.
Leider haben viele Christen das nicht ganz verstanden; sie glauben, sie müssten in der Gemeinde aktiv sein, damit Gott sie überhaupt erst als seine Kinder annehmen kann. Aber es ist umgekehrt: Wer wirklich Gottes Kind ist, der möchte aus Liebe und Dankbarkeit zu ihm gerne etwas tun. Dabei wird er durch ein Leben im Heiligen Geist dazu motiviert. Gott hat für jeden eine Aufgabe oder auch mehrere. Wenn wir ihn bitten, dass er uns in seinem Dienst gebraucht, wird er uns unsere Aufgabe(n) zeigen!
Es ist wichtig, dass sich jeder von uns selber prüft: Bin ich von Neuem geboren, bin ich „in Christus Jesus“? Wenn ja, dann dürfen wir eins wissen: Jesus Christus, dem wir jeden Morgen unser Leben übergeben, wohnt in uns und wird durch uns wirken.
Wenn wir die obige Frage mit einem Nein beantworten müssen, dann sollten wir uns raschestens in einem Gebet der Liebe Jesu anvertrauen mit der Willigkeit ihm in allem zu folgen. Auch sollten wir um „die Erneuerung im Heiligen Geist“ (Titus 3,5) bitten. Dann kann Jesus durch den Heiligen in unserem Herzen wohnen.
Nimm Dir täglich genügend Zeit für deine Beziehung mit Jesus und dem Heiligen Geist! Nur das schenkt uns die rechte Gesinnung und Haltung, damit unsere Liebe zu Jesus frisch bleibt – oder neu gewonnen wird. Nur so werden wir Freude an Gott und seinem Wort erleben. Nur so werden wir näher an Gottes Herz hinwachsen.
„Ein selbstsüchtiges Leben führt ins Verderben. Habsucht und Profitgier trennen den Menschen von der Quelle des Lebens. Die Einstellung Satans ist es, alles zu besitzen, alles an sich ketten zu wollen. Wer dagegen wie Christus denkt, der will geben und sich für das Wohl anderer einsetzen. (…) Deshalb sagt uns Jesus: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.“ (Bilder vom Reiche Gottes, 4. Verb. Auflage (Lüneburg, 2003), S. 208 – COL 259)
Das Gesetz des Dienens – im Kern!
„Alle Dinge im Himmel und auf Erden verkünden, dass das ganze Leben unter dem Gesetz des Dienens steht. Der ewige Vater sorgt für die Bedürfnisse jedes Lebewesens. Christus kam auf die Erde als der, der da dient. Die Engel sind dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit. In der ganzen Natur waltet dieses Gesetz des Dienens. (…) So wie jedes Ding in der Natur dem Leben der Welt dient, sichert es auch sein eigenes. Gebt, so wird euch gegeben, lautet die Weisung, die ebenso klar in der Natur wie auf den Blättern der Heiligen Schrift niedergelegt ist.“ (Erziehung (Hamburg 1954), S. 94, Education Ed 103.2.3 egwwritings.org)
Dienen in meiner kaufmännischen Zeit
Ein Beispiel aus meiner kaufmännischen Zeit soll dieses Gesetz des Dienens verdeutlichen. Als junger Kaufmann in Frankfurt am Main machte ich einen Fernkurs für Planung und rationelles Arbeiten. In den Kursunterlagen wurden wir stets intensiv aufgefordert, „einen Nutzen für unsere Kunden zu suchen und anzubieten. Denn durch diesen Nutzen für unsere Kunden ergibt sich Kundentreue und daraus schöpfen wir unseren Verdienst, Lebensunterhalt und Gewinn. Je mehr Nutzen wir bieten würden, desto größer wird unsere ‚Nutzenernte‘ sein“. Der Autor des Kurses hatte klar erkannt, dass wir unter dem Gesetz des Dienens leben. Er kleidete diesen Ansatz in seinen eigenen Wortschatz.
Ich war damals Disponent in einer Spedition. Eines Tages bat ich meinen Direktor um die Erlaubnis, einige Firmen besuchen zu dürfen, weil ich lernen wollte, wie wir sie als Kunden für unsere Spedition gewinnen können. Er genehmigte das. Er selbst war ein hervorragender Verkäufer und meinte, ich müsste jeweils dem Speditionschef dieser Firmen wenigstens eine Schachtel Zigaretten schenken. Zweimal tat ich das, aber dann hatte ich ein schlechtes Gewissen, denn ich wusste, dass Zigaretten sehr gesundheitsschädlich sind. Ich bat Gott um Vergebung und versprach, dies nie mehr zu tun. Weiter betete ich, dass Gott mir helfen möge, wie ich in korrekter Weise verkaufen kann. Zu dieser Zeit kam von dem Institut die Empfehlung mich auf den Außendienst vorzubereiten durch das Buch Lebe begeistert und gewinne von Frank Bettger.
Dieses Buch half mit eine ganz andere, eine völlig korrekte Verkaufsstrategie zu planen.
Bei vielen Fabriken wurde man vom Speditionschef gar nicht empfangen. Ich betete und dachte nach, was ich tun könnte. Ich rief die Speditionschefs an, die mich nicht empfangen hatten und bat sie, mich doch einmal zu einem Gespräch zu empfangen, damit wir herausfinden, ob wir Ihnen Vorteile bieten können oder nicht. Ich sagte: „Wenn wir Ihnen Vorteile bieten können, die Sie noch nicht haben, dann sind Sie sicher an uns interessiert. Sollten wir Ihnen aber keine Vorteile bieten können, dann verspreche ich, dass ich kein zweites Mal komme.“ Daraufhin haben mich alle Firmen empfangen und haben mir über die Menge, sowie die Art und Weise ihrer Versandgüter eingehende Auskunft gegeben. Am Ende des Gesprächs versprach ich, alles sorgfältig zu prüfen und mich dann wieder zu melden. Nach meiner Überprüfung konnten wir fast allen Firmen einen oder mehrere Vorteile bieten. Wir kamen darauf hin fast immer ins Geschäft, zuerst in kleinem Umfang, beschränkt auf den Bereich, in dem wir Vorteile bieten konnten. Da wir jedoch sehr gute Arbeit geleistet haben, wurden wir immer stärker an den Geschäften dieser Firmen beteiligt. Gott legte seinen Segen darauf, dass ich das Beste für die Kunden angestrebt hatte.
Psalm 1 sagt einen großen Segen voraus für den, der nicht „im Rat der Gottlosen wandelt“ (z. B. Zigaretten verschenken), sondern Gottes Wort beachtet. Vers 3: „Und was er macht, das gerät wohl.“ Wir dürfen sagen: Lebe begeistert und siegreich durch Jesus.
Dienen – Lust oder Last?
Die meisten Menschen bringen das Wort dienen eher mit dem Wort Last in Verbindung als mit dem Wort Lust. Wie lässt sich das ändern?
„Der Dienst für Christus bedeutet keine Mühe für Menschen, die völlig ihm geweiht sind. (…) Es wird keine unangenehme Aufgabe sein, dem Willen Gottes zu gehorchen, wenn wir uns völlig der Führung seines Geistes überlassen.“ (Schatzkammer der Zeugnisse, Band 1, S. 325, 1TT 357.3)
Es liegt also an unserer Christusbeziehung, wie wir das Dienen bewerten. Und unsere innere Einstellung hängt wiederum davon ab, ob wir vom Heiligen Geist erfüllt sind (Römer 8,5). Nur durch den beständigen Empfang des Heiligen Geistes kann Jesus dauerhaft in unseren Herzen wohnen. Jesus selber sagt: „Bleibt in mir, so werde ich in euch bleiben.“ (Johannes 15,4 Menge) Und wenn er in uns bleibt, werden wir freudig dienen können.
Deshalb ist es so wichtig, dass ich täglich in meiner persönlichen Morgenandacht entscheidende Schritte gehe:
› Mich prüfen, ob Sünde vorliegt. Wenn ja, bitten wir um Reue, Bekennen, Umkehr und Vergebung. In der Regel wird keine Sünde vorliegen. Dann danken wir Gott, dass er seine Verheißung wahr gemacht hat: „Wer von Gott geboren ist, der sündigt nicht, sondern wer von Gott geboren ist, den bewahrt er und der Böse tastet ihn nicht an.“ (1 Johannes 5.18)
› Gott im Glauben d. h. mit einer Verheißung (z. B. Lukas 11,13) bitten, dass der Heilige Geist mich erfüllt,
› Jesus sagen, dass ich ihm mein ganzes Leben zur Verfügung stelle (Leben Jesu, S. 675 [676]), und
› mich unter den Schutz Gottes stelle (1 Johannes 5,18).
(Anregungen für diese Punkte findest Du in Schritte zur persönlichen Erweckung im Kapitel 5 „Beispielgebet“).
Wenn Gott uns in seinem Dienst gebraucht, wenn er uns führt, dann gibt er uns die Aufgaben, die er für uns vorgesehen hat. Aber er gibt nicht nur die Aufgabe, sondern auch gleichzeitig die Befähigung dazu!
(Leseempfehlung: Der Weg zu Christus, Kapitel 9: „Leben im Dienst für andere“)
Dienen – unter Jesu Joch
Jesus sagt: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ (Matthäus 11,29)
Zuerst lasst uns den Begriff „Joch“ klären. Was ist das? Ein Joch ist entweder eine Tragestange, die über die Schulter gelegt wird und das Tragen schwerer Eimer sichtlich erleichtert. Es verbindet aber auch zwei Zugtiere zum gemeinsamen Dienst vor einem Wagen oder einem Pflug. Und so möchte Jesus uns durch dieses Bild ermutigen, dass wir eng mit ihm zusammenarbeiten. Wir werden sozusagen mit Jesus zusammen eingespannt. Er möchte sich mit uns zum gemeinsamen Dienst verbinden. Welch ein Vorrecht ist das! Er lädt uns ein, von ihm zu lernen, denn er ist der Meister.
In Vers 30 stehen dann noch die ermutigenden Worte: „Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ Dieser Vers erinnert nun an eine gepolsterte Tragestange und sagt mir, dass Jesus uns nicht überfordern wird, wenn wir mit ihm zusammen „das Joch tragen“. Die „Polster“ dieses Tragejochs heißen nämlich Sanftmut und Demut. Denn mit Besserwisserei und Rechthaberei machen wir uns selbst das Leben unnötig schwer. Wer demütig ist, der ist sich bewusst, dass er nicht die Hauptverantwortung trägt und nicht alles „alleine und besser“ schaffen muss. Zu wissen, dass Jesus mitträgt, entspannt und macht freundlich und sanft. Und weil das so ist, konnte er sagen, dass die Last, die wir zu tragen haben, eigentlich leicht ist.
Dienst und Zeugnis
Morris Venden erklärt den Unterschied zwischen Dienst und Zeugnis:
„Das Wort Dienst bezeichnet unser Tun, während das Zeugnis geben mit dem zu tun hat, wie wir sind und was wir sagen. Warum dienen wir anderen? Wir wollen ihnen das Leben leichter machen, ihnen etwas Gutes tun, damit sie spüren, dass sie uns wertvoll und liebenswert sind. Vielleicht werden sie durch diese Liebesbeweise offen für die Liebe Gottes und können eher annehmen, dass sie von ihm gewollt sind. In unserem Dienst können wir ihnen wirksam Gottes Liebe bezeugen durch unser Wesen und Tun und davon erzählen, welch einen wunderbaren Freund und Erlöser wir in Jesus gefunden haben.“
(Christus bezeugen ohne Druck: „Was haben wir vom Einsatz für Jesus“ (Lüneburg, 2008), S. 33, Sharing Jesus Isn’t Something We Do. It’s Who We Are. Why Didn’t They Tell Me? PPPA 2005)
Ein spezieller Dienst: Zeugnis geben
Warum bewirkt Jesus, dass wir durch den Heiligen Geist seine Zeugen werden (Apostegeschichte 1,8)? Der Heilige Geist verändert uns und schenkt uns wunderbare Erfahrungen. Wenn wir von einem solchen Erlebnis erzählen, dann hat das große Überzeugungskraft.
Beispiel: In Markus 5,1-20 wird berichtet, dass Jesus einen Besessenen geheilt hat. Nachdem dieser frei geworden ist, möchte der Mann gerne bei Jesus bleiben. Er will sich Jesus und seinen Jüngern anschließen. Aber Jesus erlaubt ihm das nicht, sondern gibt ihm einen speziellen Auftrag: „… Geh zurück zu deinen Angehörigen und erzähl ihnen, was Gott an dir getan und wie er mit dir Erbarmen gehabt hat.“ (Vers 19 GNB) Was tat der Geheilte? „Der Mann gehorchte und ging. Er zog durch das Gebiet der Zehn Städte und verkündete überall, was Jesus an ihm getan hatte. Und alle staunten.“ (Vers 20 GNB)
E.G. White erklärt dazu (übrigens: in Matthäus 8,28-34 wird von zwei Männern berichtet):
„Sie … verkündigten überall Jesu errettende Macht und beschrieben, wie er sie von bösen Geistern befreit hatte. So empfingen sie durch ihr Missionswerk einen größeren Segen, als wenn sie zu ihrem eigenen Nutzen bei Jesus geblieben wären. Wenn wir die große Heilandsbotschaft verbreiten helfen, werden wir dem Erlöser nähergebrach“ (Der Eine – Jesus Christus, S. 331)
Die beiden Geheilten haben ihre Aufgabe freudig erfüllt. Wieso war das keine Last für sie? Weil ihr Herz voll Liebe und Dankbarkeit war. Schon das Sprichwort sagt: „Wes das Herz voll ist, geht der Mund über!“ Und sie haben nicht nur ihren Angehörigen von dem erzählt, was Jesus an ihnen getan hatte, sondern sie haben das in der ganzen Umgebung verbreitet. Warum?
Wir finden eine sehr gute Antwort auf diese Frage in dem Buch Der bessere Weg (E.G. White, rev. Ausgabe) und dort auf Seite 58: „Diese rettende und verändernde Botschaft kann man nicht für sich behalten. Wer mit der Gerechtigkeit Christi bekleidet und mit der heiligen Freude seines Geistes erfüllt ist, kann davon nicht schweigen. Wenn wir erlebt haben, wie gütig unser Herr ist, haben wir etwas zu erzählen.“
Ja, die beiden Geheilten hatten viel zu erzählen! Sie waren voller Freude, weil Jesus sie aus der Gewalt der Dämonen befreite. Und ihre Freude wollten sie möglichst mit vielen teilen. Dadurch erlebten sie einen zusätzlichen Segen: „… denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigne Herz zurück!“
Mitarbeiter Gottes – Mitarbeiter der Engel
An diesem Dienst beteiligen sich auch die Engel:
„Alle, die sich dem Dienst Gottes weihen, verkörpern Gottes helfende Hand. Sie sind Mitarbeiter der Engel; besser noch: Sie bilden die menschlichen Werkzeuge, mit Hilfe derer die Engel ihren Auftrag ausrichten.
Himmlische Boten reden durch ihren Mund und wirken durch ihre Hand. Die menschlichen Mitarbeiter ziehen im Zusammenwirken mit himmlischen Wesen Nutzen aus deren Erziehung und Erfahrung. Welcher Universitätslehrgang kann sich als Bildungsweg vergleichen?“ (Erziehung (Hamburg, 1954), S. 249, Education, p. 271).
Zeugnis geben wir in vielen Situationen. Auch eine Mutter, die ihren Kindern zeigt, wie man betet und wie man Gott vertraut, ist eine „Evangelistin“, und nicht weniger wichtig als ein Pastor, der zu Tausenden spricht. Christus will uns durch den Heiligen Geist zu seinen Zeugen machen, damit andere Menschen den Weg zu ihm finden.
Jesus hat uns in Matthäus 24 und 25 wertvolle Informationen bezüglich seiner Wiederkunft hinterlassen. Er spricht zuerst von den Vorzeichen und dann von der Art und Weise seines Kommens. Obwohl Jesus die Vorzeichen erwähnt hat, wird er für uns so unerwartet kommen „wie ein Dieb in der Nacht“. (Kapitel 24, Verse 43 + 44). Dazu sagt Jesus: „Deshalb seid wachsam und haltet euch bereit! Denn ihr wisst nicht, wann euer Herr kommen wird“ (Kapitel 24, Vers 42 Hfa).
Danach illustriert Jesus durch verschiedene Bildgeschichten, wie diese Wachsamkeit und Bereitschaft aussehen soll.
Zwei mögliche Verhaltensweisen eines Verwalters (Matthäus 24,45-51):
Ein Verwalter wird beauftragt, sich während der Abwesenheit seines Herrn um die übrigen Mitarbeiter zu kümmern. Wenn sein Herr dann zurückkommt und ihn gewissenhaft bei der Arbeit findet, wird er diesem zuverlässigen Mann größere Verantwortung übertragen.
Wenn jener Verwalter aber unzuverlässig ist und meint, er hätte noch jede Menge Zeit bis zur Rückkehr seines Chefs und die Mitarbeiter misshandelt, statt ihnen zu geben, was sie zum Lebensunterhalt brauchen, dann wartet auf ihn ein böses Ende.
Jesus zeigt uns hier, dass wir unsere Aufgaben treu und zuverlässig erfüllen und unsere Mitmenschen stets liebevoll und anständig behandeln sollen. So sind wir immer vorbereitet auf sein Kommen.
Zwei Gruppen von Brautjungfern (Matthäus 25,1-13):
Zehn Brautjungfern warten auf den Bräutigam. Sie wollen ihn das restliche Stück bis zum Haus der Braut begleiten. Mit ihren Öllampen wollen sie den dunklen Weg beleuchten. Fünf der Mädchen haben kleine Reservekrüge dabei, für den Fall, dass das Öl ausgeht. Die anderen fünf hatten nicht vorgesorgt. Doch die Ankunft des Bräutigams verzögert sich. Alle werden müde und schlafen ein. Als dann plötzlich um Mitternacht der Bräutigam kommt, wachen alle auf und machen ihre Lampen an.
Die umsichtigen Mädchen haben genug Reserveöl. Doch die Lampen der anderen brennen nur eine Zeit lang und gehen dann aus. Sie wollen unterwegs noch rasch etwas Öl besorgen, aber als sie zum Festsaal kommen, ist die Tür verschlossen. Der Bräutigam kennt sie nicht und lässt sie nicht herein.
Jesus zeigt uns hier, dass wir ausreichend mit dem Heiligen Geist erfüllt sein müssen. Es genügt nicht nur etwas vom Heiligen Geist zu haben. Das bedeutet: wir brauchen eine ganz persönliche, enge Freundschaft mit Jesus, der durch den Heiligen Geist in uns wohnt, damit wir wirklich auf sein Kommen vorbereitet sind.
Mit dem anvertrauten Geld wirtschaften (Matthäus 25,14-30):
Ein Geschäftsmann wollte verreisen und rief vorher seine Mitarbeiter zusammen und teilte sein Vermögen unter ihnen auf. In seiner Abwesenheit sollte jeder mit dem zugeteilten Geld wirtschaften und das Geld vermehren. Zwei arbeiteten fleißig mit dem Geld und erzielten damit gute Gewinne. Doch der dritte versteckte das Geld. Bei seiner Rückkehr belohnte der Geschäftsmann die beiden fleißigen Männer mit größerer Verantwortung. Den dritten fragte er, weshalb er das Geld nicht wenigstens zur Bank gebracht habe, um Zinsen zu erhalten. Doch dieser Mann hatte ein völlig falsches Bild von seinem Chef. Er misstraute ihm und unterstellte ihm, andere auszunutzen und ungerecht zu behandeln. Kein Wunder, dass dieser Mann entlassen wurde!
Jesus zeigt uns hier, dass unser Dienst für ihn und für unsere Mitmenschen aus der richtigen Einstellung geschehen muss. Wer Gott aus Liebe und Vertrauen dient, ist in Gottes neuer Welt hochwillkommen.
„Die Zentner, die Christus seiner Gemeinde anvertraut, sind in erster Linie die Gaben und Segnungen des Heiligen Geistes. Darüber hinaus sind alle Fähigkeiten auf weltlichem oder geistlichem Gebiet gemeint, die wir von Natur aus mitbringen oder uns angeeignet haben. Sie alle sollen im Dienst für Christus eingesetzt werden.“ (Bilder von Reiche Gottes, S. 266-268)
Das Weltgericht (Matthäus 25,31-46):
Wenn Jesus wiederkommt, wird er die Menschen in zwei Gruppen teilen, so wie ein Hirte die Schafe von den Ziegenböcken trennt. Die Schafe stellt er auf die rechte Seite. Das sind alle, die ihren Mitmenschen ohne Berechnung „gedient“ haben, indem sie praktische Nächstenliebe geübt haben. Die anderen stellt er auf die linke Seite. Das sind alle, die ihren Mitmenschen nicht geholfen haben, als diese Hilfe gebraucht haben.
Jesus sagt in Vers 40: „Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Jesus zeigt uns hier: Seine wahren Nachfolger tun ganz selbstverständlich ihren Nächsten nur Gutes. Es ist ihnen zur „zweiten Natur“ geworden. Sie sind sich dessen oft gar nicht bewusst!
Jesu Aussage – dass wir, wenn wir anderen dienen, dies für ihn tun – sollte unsere Einstellung zum Dienen und dadurch unsere Beziehungen zu anderen positiv verändern. Stell Dir vor, Du könntest Jesus zum Essen einladen oder ihn im Krankenhaus oder im Gefängnis besuchen! Jesus sagte, dass wir genau das tun, wenn wir den Menschen in unserer Umgebung diese Liebesdienste erweisen. Dies ist eine großartige Chance, auch Jesus zu zeigen, wie sehr wir ihn lieben und verehren! (nach Studienanleitung zur Bibel, 3. Vierteljahr 2019, S. 100, „Was ihr den Geringsten getan habt“ – 22. Aug.)
Müssen wir uns den Himmel verdienen?
NEIN !!! Wir werden aus Gnade errettet: „Denn aus Gnade seid ihr gerettet worden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus den Werken, auf dass sich nicht jemand rühme.“ (Epheser 2,8.9)
Der Text sagt deutlich, Gott hat uns aus Gnade gerettet! Unser Anteil ist, dass wir diese Begnadigung im Vertrauen annehmen. Die Errettung ist also bereits geschehen; wir wurden gerettet zum Zeitpunkt unserer vollen Hingabe an Jesus. Glauben heißt nach der Bibel sich anvertrauen. Wenn wir in diesem Vertrauensverhältnis bleiben, dann bleiben wir gerettet. Und unser Wunsch zu dienen ist eine Frucht, eine Folge unserer Erlösung.
Nehmen wir noch einen Text aus Römer 8,24 dazu: „Denn wir sind wohl gerettet, doch auf Hoffnung.“ Was heißt das? Wir wurden zwar gerettet, doch Gott hat uns nicht an sich festgekettet. Wir können uns jederzeit wieder aus dieser Verbindung lösen. Die Bibel spricht davon, dass vor Jesu Wiederkunft im Himmel „überprüft“ wird, wer eine Beziehung zu seinem himmlischen Vater hat und wer nicht (siehe Matthäus 22,1-14).
Wir fassen zusammen, was Dienen bewirkt
Geisterfüllte, Christus geweihte Jünger gewinnen durch ihren Dienst Freude und Kraft, sie nehmen zu an ihren praktischen, geistigen und geistlichen Fähigkeiten; und ihr Charakter entwickelt sich im Sinne Gottes positiv zu ihrem eigenen Wohl. Die Selbstsucht verliert Schritt für Schritt ihre Kraft. Und ich werde bewahrt vor Verwelken oder Verlieren meines Glaubens. Mein Leben wird attraktiv für andere Menschen. Sie können in mir einen anderen, einen anziehenden Lebensstil erkennen. Dies schafft eine gute Voraussetzung für mein Zeugnis: ich erzähle, was Jesus für mich und in mir getan hat. Mein Dienen hilft dem anderen, sodass bei ihm eine Besserung oder Erleichterung eintritt. Er freut sich über mich. Und die Chance, dass der Empfänger sein Herz für das Evangelium öffnet, wird größer. Er erzählt es weiter und der Segen multipliziert sich.
Wir wollen jetzt eine Haltung betrachten, die uns in vielen Fragen des Lebens eine große Erleichterung bringt: die Bereitschaft, unserem Herrn Jesus in allem zu folgen – und das schließt dienen, geben, helfen und segnen mit ein. Gott kommt es dabei nicht auf die Größe der Gabe oder die Zeit- und Kraftmenge an, die wir investieren, sondern auf unser frohes Ja dazu. Er freut sich über das, was jeder geben kann, und erwartet nichts von uns, was wir nicht haben (2 Korinther 8,12 Hfa).
Deshalb bete ich jeden Morgen: „Vater im Himmel, bitte mach mich willig, für alles bereit zu sein, was Du willst. Hebräer 13,20.21: Der Gott des Friedens … mache euch tüchtig zu allem Guten, zu tun seinen Willen, und schaffe in uns, was ihm gefällt durch Jesus Christus. … Gott sorgt dafür, dass ich das freiwillig und gerne tue.
Jesus war das große Beispiel für diesen Lebensstil. Die Bibel nennt ihn so: „Durch die Liebe diene einer dem anderen.“ (Galater 5,13)
Leider hatten die Jünger dies in über drei Jahren mit Jesus noch nicht ausreichend begriffen. Sie stritten selbst in den letzten Erdentagen Jesu, wer von ihnen der Größte sei. Doch in seiner Liebe und Weisheit begann Jesus darüber keine Auseinandersetzung mit ihnen. Er zog sich eine Schürze an und wusch jedem einzelnen die Füße. Dieses Beispiel haben sie nie vergessen. Es öffnete ihnen die Augen für ihren Egoismus und die tiefe Liebe Jesu.
Sie haben sich furchtbar geschämt und verstanden, was Jesus damit sagen wollte!
Jesus will, dass dieser symbolische Dienst auch in Zukunft praktiziert wird, denn er sagte: Johannes 13,14-17 Hfa:
„Wenn schon ich, euer Lehrer und Herr, euch die Füße gewaschen habe, dann sollt auch ihr euch gegenseitig die Füße waschen. Ich habe euch damit ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt. Handelt ebenso! … Jetzt wisst ihr das und könnt euch glücklich schätzen, wenn ihr auch danach handelt.“
Nach dieser Fußwaschung folgte das letzte gemeinsame Abendmahl. Wir sehen, Jesus hat nicht nur seinen Jüngern eine Lehre erteilt, sondern gleichzeitig die Zeichenhandlung der Fußwaschung – vor dem Abendmahl – für seine Gemeinde eingesetzt. Wer vom Heiligen Geist erfüllt ist, für den kann die Fußwaschung und das Abendmahl niemals eine bloße Form-sache werden, sondern die beständige Lehre wird heißen: „Durch die Liebe diene einer dem anderen.“
Warum gibt es Spannungen und Streit?
Warum gibt es Spannungen und Streit in Familien? Ist im Hintergrund die Frage: Wer ist der Größte? Wer hat das Sagen? Warum werden Ehen geschieden?
Weil jeder bestimmen möchte und Recht haben will? Und nicht nachgeben oder um Verzeihung bitten kann?
Kann es sein, dass auch wir die wirkliche Bedeutung der Fußwaschung noch nicht begriffen haben? Denn sie erinnert uns an unsere Taufe, bei der Jesus uns alle „abgewaschen“ hat und dadurch alles vergeben hat und uns mit Gott versöhnt hat. Genauso sollen wir uns untereinander vergeben und miteinander versöhnen. Als Zeichenhandlung für diese Bereitschaft waschen wir einander – nein, nicht den Kopf! – sondern die Füße!
Jesus will uns durch liebevolles Dienen erfüllt vom Heiligen Geist (Römer 5,5) zum Segen für andere machen. Und dieser Segen fällt addiert, multipliziert und sogar potenziert auf uns zurück!
Ein Lebensstil zum Staunen! Ein wunderbarer Weg! Wir wollen ihn in der Kraft und Freude Gottes gehen.