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Meine Gottesbeziehung und der Sabbat

Welche Bedeutung hat der Sabbat für meine persönliche Gottesbeziehung?
Wie kann mich der Sabbat bereichern und Gott näherbringen?

Wir wollen heute weitere Gedanken über das Thema „Sabbat“ betrachten. Ich hoffe, dass Dir das hilft, noch mehr Freude an diesem „geschenkten Tag“ zu erleben. Aber was hat das Heilig-Halten des 7. Wochentages mit „Freude“ zu tun? Was sagt die Bibel darüber?

Haltet den Sabbat in Ehren als einen Tag der Freude. Dann werde ich selbst die Quelle eurer Freude sein.(Jesaja 58,13.14 GNÜ)

„Die höchste Freude ist unabhängig von äußeren Verhältnissen; denn sie hat ihre unversiegbare Quelle in Gott.“ – Eva von Thiele-Winckler

Freut euch immer zu, mit der Freude, die vom Herrn kommt! Und noch einmal sage ich: Freut euch! (Philipper 4,4 GNÜ)

Wir lesen Jesaja 58,11-14 GNÜ: Ich, der Herr, werde euch immer und überall führen, auch im dürren Land werde ich euch satt machen und euch meine Kraft geben. Ihr werdet wie ein Garten sein, der immer genug Wasser hat, und wie eine Quelle, die niemals versiegt.(Vers 11)

Der Herr verspricht uns hier seine beständige Führung, sowie Kraft und ein erfülltes, sinnvolles Leben. Diese Verheißungen gelten jedem, der in voller Hingabe an Jesus lebt und sein Ja zu ihm täglich erneuert.

Was seit langem in Trümmern liegt, werdet ihr wieder aufbauen; auf den alten Fundamenten werdet ihr alles von neuem errichten. Man wird euch das Volk nennen, das die Lücken in den Stadtmauern schließt und die Stadt wieder bewohnbar macht.(Vers 12)

Vielleicht ist unser geistliches Leben dürr und trocken geworden? Liegt unsere Beziehung zu Gott vielleicht sogar in Trümmern? Und können wir deshalb nicht mit Freude und Engagement die Gute Nachricht von der Erlösung durch Christus weitergeben, weil wir nicht auf das „alte Fundament“ aufbauen – da helfen auch nicht neue Projekte oder Missionspläne weiter! Doch worin besteht das „alte Fundament“, auf dem wir neu aufbauen sollen?

Die folgenden Verse 13 und 14 überraschen: eine wunderbaren Verheißung kann sich bei uns erfüllen, wenn wir eine ganz persönliche Freundschaftsbeziehung mit Jesus aufbauen – und das geschieht unter anderem, wenn wir von Herzen seinen heiligen Tag beachten.

Wie siehst Du Deinen eigenen Glauben?

Findest Du, dass Du selbst eine alltägliche, mittel­mäßige, vielleicht sogar langweilige Religion praktizierst?

Oder denkst Du, dass Dein Glaube an Jesus Dein Leben reich macht, weil Du Dich von Gott geführt weißt und immer wieder in spannenden Situationen erfährst, wie er Deine Gebete erhört?

Das hängt von unserer persönlichen Gottes­beziehung ab. Leben wir täglich im engen Kontakt mit dem Heiligen Geist? Und wie kann uns der Sabbat dabei unterstützen?

Ich darf aus eigener Erfahrung sagen: Der Sabbat ist die Hauptquelle, die meine persönliche Gottesbeziehung lebendig erhält. Der Sabbat ist nicht nur ein besonderer Tag; im Zentrum der Anbetung an diesem Tag steht eine wunderbare Persönlichkeit und wir loben und ehren unseren Gott. Dieser ewige und allmächtige Gott lädt uns ein, dass wir uns am Sabbat ganz besonders an seiner Gegenwart erfreuen. Das ist der eigentliche Kern des Sabbats: Gemeinschaft mit Gott.

Der Herr sagt:Achtet den Sabbat als den Tag, der mir gehört!(Vers 13)

Der Herr fordert uns auf, den Sabbat als sein Eigentum zu respektieren. Wir sollen diesen Tag heilig halten, damit unsere Gemeinschaft mit Gott enger und intimer wird. Dafür müssen wir uns jede Woche wieder bewusst entscheiden.

Wie macht man das konkret? Jesaja erklärt:
Entehrt ihn nicht dadurch, dass ihr euren Beschäftigungen nachgeht. Entweiht ihn nicht durch Reisen oder durch Arbeit oder irgendwelche Geschäfte. Haltet ihn in Ehren als einen Tag der Freude! Dann werde ich selbst die Quelle eurer Freude sein. Über alle Hindernisse lasse ich euch triumphieren, und ihr könnt den Ertrag des Landes genießen, das ich eurem Stammvater Jakob gegeben habe. Der Herr hat das gesagt. (Vers 14)

Das bedeutet: wir reservieren diesen Tag für die Gemeinschaft mit Gott und halten ihn von allem frei, was uns davon abhalten oder ablenken könnte.

Welche Bedeutung hat der Sabbat für meine Christusbeziehung?

Dann werde ich selbst die Quelle eurer Freude sein. (Jesaja 58,14 GNÜ)

Wenn Gott selbst die Quelle unserer Freude ist, dann haben wir einen inspirierenden, spannenden, lohnenden, tragenden und wunderbaren Glauben. Ich kann nur von Herzen danken, dass ich in diesem Glauben leben darf. Ist das bei Dir auch so?

Das Fundament des christlichen Glaubens ist der lebendige Gott selbst, der Schöpfer von Himmel und Erde.

Aus der Sicht Gottes sind wir alle Sünder. Die Strafe für unsere Sünde ist der ewige Tod. Jesus bietet mir in seiner Liebe an, diese Strafe an meiner Stelle zu tragen und mir seine Gerechtigkeit zu schenken. Dieser Tausch geschieht, wenn ich Jesus Christus vertraue und mich ganz für ihn hingebe.

Was geschieht in mir, wenn ein anderer für mich stirbt?

In mir entwickelt sich eine starke Zuneigung zu dieser Person. Es entsteht eine persönliche Beziehung, die mit Liebe und Dankbarkeit verbunden ist. Die persönliche Christusbeziehung ist das Herzstück unseres biblischen Glaubens.

Diese persönliche Christusbeziehung ent­scheidet nicht nur über meine Freude, Kraft und Motivation im Glauben, sondern auch über mein Heil.

1 Johannes 5,12 sagt:

„Wer den Sohn hat, der hat das Leben, wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.“

Wie können wir den Sohn Gottes „haben“?

Wie „habe“ ich eine Frau oder einen Mann? Indem ich eine ganz bestimmte persönliche und verbindliche Beziehung eingegangen bin und danach dabeibleibe. Das Ziel des christlichen Glaubens ist die Wiederherstellung der persönlichen Gottesbeziehung, die durch die Sünde zerbrochen ist. Indem ich diese Beziehung mit Jesus Christus habe, habe ich sie auch mit dem Vater und dem Heiligen Geist (Johannes 14,15-26).

Die Entwicklung einer Beziehung braucht Zeit

„Zeit ist der Stoff, aus dem das Leben gemacht ist.“ (Benjamin Franklin) Liebe ist auf Zeit angewiesen. Es gibt keine Freundschaft und keine Liebes-Beziehung, deren Entwicklung und Pflege nicht Zeit braucht. Eine Beziehung kann nur lebendig bleiben, wenn beide Teile immer wieder Zeit füreinander haben.

Welche Bedeutung hat der Sabbat für meine persönliche Christusbeziehung?

Der Sabbat ist die herausragende und qualitativ beste Zeit zur Pflege meiner Gottesbeziehung. Das hat mit dem Begriff „heiligen“ zu tun. Wie wird etwas heilig? Durch Gottes Gegenwart. Jeden Sabbat möchte Gott uns das Beste von sich selbst geben, nämlich seine eigene Person, seine Gegenwart.

Der Sabbat hat noch andere wichtige Aufgaben; aber diese entfalten sich nur kümmerlich, wenn die persönliche innige Gottesbeziehung fehlt.

Der Sabbat zeigt mir unter anderem, dass Jesus jede Woche einen ganzen Tag Zeit für mich hat. Er wünscht sich, dass wir den Sabbat beachten, damit wir dadurch Zeit für ihn haben. Aus unserer Intensivbeziehung mit Jesus am Sabbat ergibt sich dann die tägliche kürzere Gemeinschaft in unserer persönlichen Andacht. Durch den Sabbat und die tägliche Andacht strahlt die Gemeinschaft mit Jesus in meine Woche hinein, in mein Familienleben, meinen Arbeitsalltag.

Was beinhaltet eine persönliche Beziehung?

Bei einer persönlichen Beziehung geht es in der Regel um vier Fragen:

› Wer ist die erste Person?
› Wer ist die zweite Person?
› Was ist die rechte Art der Beziehung?
› Wie kann diese Beziehung entstehen und erhalten werden?

Was sagt die Bibel über die erste Person, also über uns Menschen – über dich und mich?

Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding;(Jeremia 17,9)

Der Apostel Paulus beschrieb sein Wesen vor seiner Übergabe an Christus so:

Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleische, wohnt nichts Gutes!(Römer 7,18)

Wer ist die zweite Person?

Das Wort Gottes zeigt uns, dass Gott ein persönliches Wesen ist. Wir sind nach dem Bilde Gottes geschaffen. Das deutet eine Ähnlichkeit zwischen Gott und Mensch an. Und es heißt, dass Gott und der Mensch Gemeinschaft miteinander haben können. Wir sind einem lebendigen Gott zugewandt und beten einen persönlichen Gott an, nicht nur durch verbale Gebete und Lobpreislieder, sondern durch alles, was wir denken, wollen, sagen und tun.

Da Christus der allmächtige Schöpfer ist (Johannes 1,1-3+14; Hebräer 1,2 u. a.) hat er auch die Regierungsgewalt über alles Geschaffene (Matthäus 28,18). Er ist der Herrscher. Alles gehört IHM. ER ist der große Eigentümer. Auch Du und ich – wir gehören IHM. Wir sind seine Geschöpfe.

Was ist die rechte Art der Beziehung zwischen Jesus und uns?

Da unser Schöpfer Jesus uns himmelhoch überlegen ist, und da wir als seine Geschöpfe von IHM abhängig sind, hat unsere Beziehung eine Art „Gefälle“: Er ist der Meister und ich der Jünger, er der Herr und ich der Diener. Da er mich aber sehr liebt, ist diese Abhängigkeit von ihm kein Problem. Vielmehr erleben wir darin viele Vorteile und eine reine Freude. Wir dürfen in dieser Beziehung sogar „Freunde Jesu“ sein. Jesus sagte zu seinen Jüngern:

Ihr seid meine Freunde. (Johannes 15,14) Bei Freunden ist gegenseitige Wertschätzung vorhanden. Freunde freuen sich aneinander. Sie verbringen gerne Zeit miteinander, sie helfen sich gegenseitig, sie stehen füreinander ein. Genau das wünschen wir uns, und das will auch unser großer Gott! Freundschaft wird stets freiwillig eingegangen. Man kann keinen dazu zwingen, ein Freund zu werden. Auch Gott zwingt nicht. Die Gottesbeziehung ist die höchste Beziehung, die wir haben können. Sie basiert auf dem Opfer Jesu für mich und ist eine Vertrauens- und Liebesbeziehung, bei der Gott die Initiative ergriffen hat und der Mensch darauf antwortet.

Wie kann man diese Beziehung eingehen?

Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben … die von Gott geboren sind. Johannes 1,12.13

Unsere Christus-Beziehung entsteht durch Aufnahme Jesu als Herrn und Erlöser in einem Gebet der Hingabe. Dieser Start in die Zugehörigkeit wird mit der Zeichenhandlung der Taufe öffentlich bekannt und bekräftigt.

(Die Schritte zu diesem Übergabegebet zeigt der Andreasbrief Nr. 13: Ergreife das Leben.)

Ich wünsche jedem, der den Bund mit Jesus in der Taufe eingehen will, zunächst eine „Verlobungszeit“. In dieser Zeit wächst das Vertrauen und die Liebe und man lernt auch die restliche Familie besser kennen. Die „Verlobungszeit“ hilft uns, danach mit fester innerer Überzeugung, einem herzlichen Vertrauen und großer Freude diese innige Liebesbeziehung mit Jesus einzugehen, denn sie wird unser Leben auf dieser Welt verändern. Darauf sollten wir uns gut vorbereiten.

(Die Frage der biblischen Taufe wird eingehend besprochen in Andreasbrief Nr. 20: Lasst euch taufen.)

Wie kann diese Beziehung erhalten werden?

Indem ich meine Hingabe an Jesus täglich erneuere und bestätige, indem ich ihm völlig vertraue und tue, was er mir sagt und was er in seinem Wort angeordnet hat.

Wir sind auf einen Rhythmus von 24 Stunden programmiert. Wir essen täglich, trinken täglich, bewegen uns täglich und schlafen täglich. Das Wort Gottes sagt: Der innere Mensch wird erneuert von Tag zu Tag (2 Korinther 4,16).

Das schließt unsere Gebetsverbindung ein, auch das Lesen der Bibel oder das Hören von geistlichen Vorträgen und Predigten. Natürlich gehört unser Denken und Wollen, unser Reden und Tun im Alltag dazu! Wir werden gerne von Jesus sprechen und durch unsere Liebe zu anderen Menschen durch Wort und Tat bezeugen, dass wir seine Nachfolger und Kinder sind. Auch die Gemeinschaft mit anderen Gotteskindern ist ein Teil dieses „Erneuerungsprogramms“. Dabei spielt der Sabbat eine große Rolle.

Der Sabbat ist nach 5 Mose 5 ein Zeichen der Befreiung aus der ägyptischen Gefangenschaft.

Das bedeutet: Christus hat heute dieselbe Vollmacht und Kraft, mit der er uns aus der Sklaverei der Sünde befreien und in das Reich Gottes bringen kann!

Was uns unser Herr mit dem Sabbat besonders schenken will – nämlich seine Gemeinschaft – und was dabei zu beachten ist, zeigt uns unser Leittext in Jesaja 58,13a GNÜ:

Achtet den Sabbat als den Tag, der mir gehört!

Dieser Tag gehört Gott, er gehört nicht uns! Gott verspricht uns, wenn wir sein Eigentumsrecht am Sabbat beachten, dann werde ich selbst die Quelle eurer Freude sein; über alle Hindernisse lasse ich euch triumphieren“. Sind das nicht enorme Angebote Gottes?

Der Text fährt fort:

Haltet ihn in Ehren als einen Tag der Freude!

Hier sind nicht irgendwelche Vergnügungen, gemeint, um Spaß und Zerstreuung, Nein, Gott selber will die Quelle unserer Freude sein! Diese tief innere Freude, die Freude am Herrn durchdringt unser ganzes Leben, wenn wir sie haben.

Die Gemeinschaft mit Christus am Sabbat soll die zentrale „Tank-Stelle“ unseres Lebens sein, von der aus unser Leben mit Kraft, Freude und Liebe erfüllt wird. Und durch den Sabbat soll Kraft und Freude in unser ganzes Leben hineinstrahlen!

Erkennen wir, was der Sabbat mit unserer persönlichen Beziehung zu Gott, zu Christus, zu tun hat?

Er will uns teilhaben lassen an seinem Wesen, an seiner Liebe, an seiner Ruhe, an seinem Frieden und an seinem Tun.

Er kann uns seine Gegenwart aber nur dann schenken, wenn wir ihm unsere volle, ungeteilte Aufmerksamkeit widmen. Quali­tätszeit mit Gott ist nicht möglich, wenn wir uns noch mit etwas anderem beschäftigen und ständig abgelenkt sind.

Diese ganz innige Gemeinschaft mit Christus ist das Wertvollste in dieser Welt. An ihr hängt buchstäblich alles. Und der Sabbat, den wir ganz für Gott reservieren, bietet Raum für diese Qualitätszeit. Sie ist die Basis zwischen dem Herrn und seinen Kindern. Wenn wir Freude am Sabbat haben, weil wir eine liebevolle Gemeinschaft mit Jesus haben, dann empfinden wir den Sabbat auch nicht als Pflicht, sondern als Bedürfnis und Freude.

Hier kommt nun eine ganz praktische Frage auf.

Wie verbringe ich den Sabbat mit Jesus?

Was ist an diesem Tag angemessen? Was sollte ich lassen? Welche Grundsätze helfen mir in den verschiedenen Situationen, die rechte Entscheidung zu treffen?

Wir wollen als Siebenten-Tags Adventisten keinen Katalog aufstellen. Aber wir erkennen einige Leitlinien aus der Bibel, die uns helfen, wenn wir das Prinzip auf unsere heutigen Situationen übertragen. Was sagt uns der Herr?

Das Sabbat-Gebot beginnt mit der Aussage:

Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. (2 Mose 20,8)

Damit sagt uns Gott: Plane für den Sabbat voraus und freue Dich die ganze Woche auf diesen Tag mit mir. Plane deine ganze Woche so, dass du dich auf den Sabbat gut vorbereitet hast. Dann kannst du den Tag unabgelenkt mit mir verbringen.

Wenn ich den Tag für Gott reserviere, dann heilige ich ihn. Heiligen heißt für Gott absondern. Der Zweck des Sabbats ist, ihn Gott zu weihen, ihn Gott zur Verfügung zu stellen, mit ihm diese Zeit zu verbringen. Aber das ist nur der eine Teil von „heiligen“. Der zweite Teil – die Gegenwart Gottes – gehört unbedingt dazu!

Wodurch wurde der brennende Busch heilig? Wodurch wurde der Tempel heilig? Wodurch wird der Sabbat heilig? Durch die Gegenwart Gottes, durch die Gemeinschaft mit unserem Herrn. So sehen wir schon im ersten Satz des Sabbatgebots, dass sein Hauptzweck die Gemeinschaft mit Gott ist.

Der Freitag ist der spezielle Vorbereitungstag. Die Bibel nennt ihn Rüsttag.

Das bedeutet u. a. auch, dass wir für den Sabbat und den Gottesdienst entsprechende angemessene Kleidung vorbereiten. Das Wort Gottes spricht in 1 Timotheus 2,8-10 und
1 Petrus 3,3.4 besonders die Frauen an, dass sie sich in anständiger Kleidung mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken(ELB). Das hat damit zu tun, dass der Anblick einer Frau bei einem Mann oft einen visuellen Anreiz auslöst. Unser Gott will, dass die Frauen den Männern helfen frei von verkehrten Gedanken zu bleiben. Gott will, dass die Brüder die Schwestern mit freudigem und reinem Herzen anschauen können. Allgemein gilt: Keine schlampige Kleidung, aber auch keine Modenschau! Wir wollen durch unsere saubere und geschmackvolle Kleidung unseren wunderbaren Herrn und sein Geschenk des Sabbats ehren.

Unter anderem erkennen wir aus 2 Mose 16,23 dass das Essen für den Sabbat weitgehend gut vorbereitet werden soll, damit auch die Frauen am Sabbat ausruhen können. Und – warum?

Weil Gott die Gemeinschaft mit den Frauen genauso schätzt und genau so haben will wie die Gemeinschaft mit den Männern. Und weil für die Schwestern diese Gemeinschaft genau so wichtig ist wie für uns Brüder.

Von wann bis wann geht diese besondere Zeit?

Der Ruhetag beginnt mit dem Sonnen­untergang am Freitag und endet mit dem Sonnenuntergang am Samstag (1 Mose 1;
3 Mose 23,32; Markus 1,32)

Es ist eine gute Gewohnheit, wenn wir den Sabbat gemeinsam beginnen, indem wir Gott loben durch Singen, Beten und Lesen in der Heiligen Schrift und Erfahrungen erzählen. Und auf dieselbe Weise wollen wir auch den Sabbat ausklingen lassen.

Als ich in Kempten im Allgäu in der Lehre war, haben wir uns im Winterhalbjahr am Freitag in einigen Familien getroffen, um gemeinsam den Sabbat zu begrüßen. Wir haben Wunschlieder gesungen und Erfahrungen mit Gott erzählt. Es war jede Woche eine wunderbare Zeit. Dabei waren wir mit 9-10 jungen Leuten dabei, da fehlte keiner!

Am Sabbat soll jede Tätigkeit zum Erwerb des Lebensunterhaltes ruhen. Das Gebot sagt in
2 Mose 20,10 :Da sollst du keine Arbeit tun.

2 Mose 34,21 sagt: Am siebenten Tag sollst du ruhen, auch in der Zeit des Pflügens und Erntens“, d. h. das Sabbatgebot gilt nicht nur im normalen Ablauf, sondern auch in Zeiten besonders dringender und wichtiger Aufgaben.

Beim Lesen von Amos 8,5-7 fiel mir auf, dass hier von Leuten gesprochen wird, die bereits während des Sabbats darüber nachdenken, wie sie ihre Geschäfte und weltlichen Angelegenheiten nach dem Sabbat erledigen. Kann sich Gott über eine solche Einstellung freuen?

Die Bibel lässt uns aber auch erkennen, dass es Ausnahmen gibt z.B. wenn eine plötzliche Notlage eintritt. Jesus erwähnt den Fall, dass ein Ochse in den Brunnen gefallen ist. Allerdings sollte man, wenn ein Ochse öfter in den Brunnen fällt, den Brunnen abdecken …

Außerdem sind Werke der Barmherzigkeit angebracht: Selbstverständlich dürfen und sollen Kranke, Alte und Kinder, sogar Tiere versorgt werden. Aber selbst diese guten Werke am Sabbat dürfen das biblische Hauptmerkmal des Sabbats, nämlich die Gemeinschaft mit Gott und die Ruhe, nicht verdunkeln. Jeder von uns braucht den Sabbat zur Erhaltung und Stärkung seiner Gottesbeziehung.

Nach Lukas 23,50 blieb sogar der Leichnam Jesu am Sabbat unversorgt. Wir erkennen hieraus u. a., dass wir am Sabbat im Allgemeinen auch keine Beerdigungen durchführen sollen.

Weiter gebot Jesus nach Matthäus 24,20 darum zu beten, dass man am Sabbat nicht flüchten muss. Ich denke, Gott hat es uns deswegen empfohlen, weil wir gerade in der Zeit der Flucht die Gottesbeziehung ganz besonders nötig brauchen. (Wie Gott dieses Gebet erhört hat beim Krieg der Römer gegen Jerusalem von 66-70 n. Chr. ist eingehend beschrieben im Andreasbrief Nr. 11: Was sagte Jesus über Jerusalem, seine Wiederkunft und das Weltende.)

Jesaja 58,13 sagt nach der Guten Nachricht Bibel: Entweiht den Sabbat nicht durch Reisen.Der Sabbat ist nicht als Reisetag gedacht und in vieler Hinsicht auch nicht als Touristentag.

Wie steht es mit Essen im Restaurant am Sabbat? Hier könnte es auf Reisen unter bestimmten Umständen nötig werden, dass wir in einem essen. Aber wenn wir zu Hause sind und etwas vorbereiten können, dann sollten wir nicht in einem Restaurant andere für uns arbeiten lassen.

Der Sabbat ist auch nicht der Tag für den Besuch der Schule oder für Fortbildungsmaßnahmen. Im Gesetz für Religionsfreiheit ist es verankert, dass der Sabbat für Schüler und Studenten ausbildungsfrei sein muss; das kann man mit den Direktoren oder Chefs absprechen.

Sollte ein Paar am Sabbat seine Hochzeit feiern? Mit den meisten Hochzeiten ist ziemlich viel Arbeit verbunden. Das entspricht nicht dem Ausruhen am Sabbat und der unabgelenkten Gemeinschaft mit Jesus.

Unser Herr fasste die Gedanken über den Sabbat während seines Erdenlebens in meisterhafter Kürze zusammen in Markus 2,27.28: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbats willen. So ist des Menschen Sohn ein Herr auch über den Sabbat.

Der Sabbat wurde von Christus geschaffen für den Menschen. Und für welchen Zweck? In erster Linie für die besondere Gemeinschaft mit ihm selbst. Auch wenn der Sabbat für den Menschen gemacht ist, bleibt Jesus der Herr des Sabbats d. h. er sagt, wie dieser Tag mit ihm gedacht ist. Diese Gemeinschaft macht unser Leben reich, durch sie wird uns hier das Leben in Fülle zuteil und später das ewige Leben.

Manche Leute meinen, wir wollten uns mit der Sabbatheiligung das Reich Gottes verdienen. Das wäre ein großer Irrtum. Wir werden durch Gottes Gnade gerettet, die wir im Glauben annehmen. Der Sabbat will unsere Gemeinschaft mit Jesus festigen und innig machen. Wenn wir ihn für ihn reservieren, dann bringen wir darin unsere Liebe, unsere Vertrauen und unseren Gehorsam zum Ausdruck – das was wir in den Liedern singen: „Mein Jesus ich lieb dich“ oder „Meine höchste Freude, bist o Jesu du!“, das soll der Inhalt dieses Tages sein.

Wenn ich den Tag für Gott reserviere, dann heilige ich ihn. Heiligen heißt für Gott absondern. Der Zweck des Sabbats ist, ihn Gott zu weihen, ihn Gott zur Verfügung zu stellen, mit ihm diese Zeit zu verbringen. Aber das ist nur der eine Teil von „heiligen“. Der zweite Teil – die Gegenwart Gottes – gehört unbedingt dazu!

Wodurch wurde der brennende Busch heilig? Wodurch wurde der Tempel heilig? Wodurch wird der Sabbat heilig? Durch die Gegenwart Gottes, durch die Gemeinschaft mit unserem Herrn. So sehen wir schon im ersten Satz des Sabbatgebots, dass sein Hauptzweck die Gemeinschaft mit Gott ist.

Wenn wir den Sabbat frei halten für unseren Herrn, wie können wir dann die Gemeinschaft mit ihm pflegen?

Was zeigt uns Gottes Wort? Ich habe die Reihenfolge eingehalten, die die Bibel zeigt. Erst die Dinge, die man weglässt, um „quality time“ für Gott zu haben, und jetzt die Dinge, die man tut, um diese Zeit, diese Gemeinschaft, wertvoll zu gestalten.

Der Sabbat ist der Tag „heiliger Ver­sammlung“ (3 Mose 23,3). Also das Treffen mit anderen Gotteskindern zum „Gottesdienst“ in einem Hausgottesdienst, einer Kapelle, einer Kirche. Auch Jesus ging am Sabbat in die Synagoge zum damaligen „Gottesdienst“ (Lukas 4,16). Die Bibel zeigt uns, dass Jesus am Sabbatnachmittag in die Natur mit seinen Jüngern hinausgegangen ist (Matthäus 12,1). Der Sabbatmittag und -nachmittag ist auch eine besonders wertvolle Zeit mit der Familie und Freunden. Es tut auch gut, wenn wir am Sabbat Kranke und Leidende besuchen und trösten und ihnen helfen. Auch suchenden Menschen den Weg zu Christus zeigen oder mit anderen im Wort Gott lesen, ist wertvoll. Gelegentlich gibt es auch Gemeindeversammlungen am Nachmittag.

Bei manchen Gemeinden hatte ich schon den Eindruck, dass sie den Sabbat nicht als Ruhetag ansehen, sondern als Arbeitstag für Gott. Da war nicht nur Gottesdienst, sondern auch Ausschusssitzungen, Gemeindestunden, Chorproben und anderes. Das geht vielfach am Sinn des Sabbats vorbei.

Einige meiner schönsten Sabbaterinnerungen sind die Sabbatnachmittage, an denen ich ganz allein still in meiner Bibel gelesen habe oder in unseren wertvollen Büchern; oder auch die Sabbatnachmittage, an denen wir jeder für sich in der Bibel gelesen haben und uns dann darüber ausgetauscht haben.

Haltet den Sabbat in Ehren als einen Tag der Freude. Dann werde ich selbst die Quelle eure Freude sein. Eine großartige Verheißung!

Als der Herr Jesaja diese Aufforderung zur Sabbatheiligung gab, war eine geistliche Erneuerung notwendig. Auch heute ist eine geistliche Erneuerung dringend nötig. Wir brauchen eine innigere Gemeinschaft mit Jesus am Sabbat und durch den Sabbat für die ganze Woche, sonst werden wir von der immer größer werdenden Hektik und Verführung des Lebens weggespült.

Die letzte Botschaft Gottes an die Menschen in Offenbarung 14,6-12 ruft zur Anbetung des Schöpfergottes auf und damit zur wahren Sabbatheiligung: Hier sind, die da halten die Gebote Gottes.“ „Lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. (Matthäus 28,20) Im Mittelpunkt der letzten großen Auseinandersetzung, die rasch auf uns zukommen wird, wird die Sabbatfrage stehen.

Rechte Sabbatbeachtung verbindet uns mit Jesus. Sie bereitet die Atmosphäre zur Entwicklung und zur Erhaltung unserer Christusbeziehung. Den Sabbat heiligen heißt: An diesem Tag dem Herrn vor allem anderen Vorrang geben. Der Sabbat ist vollständig mit Jesus verbunden. ER hat ihn gestiftet. ER hat ihn in der Wüste mit seinem Volk eingeübt. ER hat ihn damals zum Test gemacht und ER wird ihn in der Endzeit wieder zum Test machen. ER hat ihn in den Zehn Geboten verankert. ER hat ihn als Mensch geheiligt und ER will ihn als König der Ewigkeit jede Woche gemeinsam mit uns feiern.

(Näheres im Andreasbrief Nr. 10: Jesus und der Sabbat – Welche Beziehung besteht zwischen Jesus und dem Sabbat?)

Der Herr will, dass wir an den Sabbat denken, weil er will, dass wir an ihn denken. Er will uns durch seine Gegenwart in unserem Leben beglücken. Er will seine Vertrauens- und Liebesbeziehung mit uns pflegen und unser Leben auf eine göttliche Grundlage stellen. Der Sabbat ist für den Menschen gemacht und Jesus bleibt der Herr dieses Tages.

Möge uns die rechte Sabbatbeachtung helfen, dass der Herr Jesus selbst immer mehr die Quelle unseres Lebens und unserer Freude ist. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen unserer Sabbatheiligung und unserer Christusbeziehung.

In der Endzeit soll der Sabbat wegen seiner großen Bedeutung für jeden Menschen noch umfassender und konkreter verkündet werden. Sind wir bereit, neu über unsere Sabbatheiligung und unsere Christusbeziehung nachzudenken und notwendige Korrekturen durchzuführen?

Die Sabbatheiligung mit ihrem Schwerpunkt „persönliche Gottesbeziehung“ wird eine Erweckung und Reformation hervorbringen. Wenn unsere Gottesbeziehung innig ist, dann kann der Herr uns auch eine Erweckung und Reformation schenken.

Werden wir die Demut aufbringen und uns echt dieser Frage stellen? Achtet den Sabbat als den Tag, der mir gehört! Haltet ihn in Ehren als einen Tag der Freude. Dann werde ich selbst die Quelle eurer Freude sein.

Ich wünsche Dir eine wachsende Freude und Liebe zu unserem Herrn auch durch den Sabbat. Möge Deine persönliche Gottesbeziehung die Quelle deiner Freude sein (Jesaja 58,14 GNB).

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