WAS IST LEBENSERFOLG?
GELD, EINFLUSS, MACHT, BERÜHMTHEIT?
Jeder hat seine eigene Definition von Erfolgt? Die meisten denken an Geld, Einfluss, Macht, Berühmtheit. Sicher kann man all diese Dinge als eine Art von Erfolg bezeichnen. Ist das aber Lebenserfolg im tieferen Sinne?
Im Jahr 1923 gab es in Chicago ein besonderes Ereignis, das uns zu denken geben sollte: Die zu jener Zeit neun reichsten Männer der Welt waren im Edgewater Beach Hotel zusammengekommen. Was sie miteinander besprochen haben, ist nicht bekannt. Nach dem Treffen gingen die Männer wieder auseinander und jeder lebte sein Leben weiter. Jeder war gewissermaßen seines Glückes eigener Schmied. 25 Jahre später machte sich jemand die Mühe nachzuforschen, was aus diesen Männern im Laufe ihres Lebens geworden war. Die Auflistung ist bemerkenswert:
- Charles M. Schwab, Inhaber des größten Stahlunternehmens in den USA, war bankrottgegangen und hatte seine letzten fünf Jahre von geliehenem Geld gelebt.
- Samuel Insull, Inhaber eines riesigen Energie- und Verkehrsunternehmens, war nach dem Zusammenbruch seines Konzerns als armer Mann an einem Herzanfall gestorben.
- Howard Hopson, Inhaber der größten US-Gasgesellschaft, hatte den Großteil seines Vermögens verloren und lebte, körperlich und psychisch angeschlagen, in Zurückgezogenheit.
- Arthur Cutten, ein mächtiger Weizenspekulant, war bankrottgegangen und einige Monate, nachdem er wegen Steuerhinterziehung angeklagt worden war, an Herzschlag gestorben.
- Richard Whitney, Börsenhändler und später Präsident der New Yorker Börse, hatte über seine Verhältnisse gelebt und wegen Betrugs dreieinhalb Jahre im Gefängnis verbracht.
- Albert Fall, Mitglied der amerikanischen Regierung, hatte wegen Bestechung zehn Monate in Haft zugebracht.
- Jesse Livermore, einer der erfolgreichsten Spekulanten der Wall Street, hatte Selbstmord begangen.
- Ivar Kreuger, der schwedische „Zündholzkönig“, war nach massiven Bilanzfälschungen bankrottgegangen und hatte sich erschossen.
- Leon Fraser war Präsident der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich geworden, hatte sich aber zwei Jahre nach dem Tod seiner Frau wegen Depressionen umgebracht.
Hatten diese Männer Erfolg? Sie hatten – zumindest zeitweilig – jede Menge Geld, Macht und großes Ansehen. Nach dem Maßstab vieler Menschen waren sie zum Zeitpunkt ihres Treffens in Chicago dort angekommen, wo viele auch heute noch gerne hinmöchten. Ist das aber genug? Denn Lebenserfolg hatten sie offenbar nicht. Sie hatten nicht einmal dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg. Sie hatten etwas Entscheidendes in ihrem Leben übersehen: Jesus oder die Komponente „Glauben“. Sie hatten die Ewigkeit außer Acht gelassen.
Helmut Haubeil / Gerhard Padderatz, Gott, Geld & Glaube, (Eckental, 2009), S.15,16