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SCHLAFE NICHT, BETE!

Norma ist Predigersfrau in einem asiatischen Land. Wegen Material für die Kindersabbatschule, macht sie mit ihrem kleinen Jungen eine Busreise zur Vereinigung. Sie übernachtet im Gästezimmer.

Eine ganz besondere Nacht

Nachts um 2 Uhr sagt eine Stimme: ‘Schlafe nicht, bete!’ Sie erschrickt. War es im Traum? Sie steht auf, kniet nieder und betet. Als sie sich wieder zu Bett begeben will, hört sie erneut: ‘Schlafe nicht, bete!’ Sie dachte, sie hätte schon für alles gebetet. So betete sie um Verzeihung all ihrer Sünden, um den Geist Gottes, um eine gute Heimfahrt, für Familie, Verwandte, Gemeindeglieder und Liebe zu Gott. Als sie sich wieder hinlegen will, hört sie zum dritten Mal die Stimme: ‘Schlafe nicht, bete!’ Ihr wurde jetzt klar. Es geht um etwas ganz Besonderes. Was soll sie noch beten?

Sie sucht in der Bibel Gebete, um diese dann zu beten. Sie stößt auf Psalm 91 ‘Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt…‘  Sie sagt: Herr, ich möchte diesen Psalm jetzt zu meinem Gebet machen. Sie beansprucht die Verheißungen dieses Psalmes für sich. Dann denkt sie: Lieder sind doch auch Gebete. Sie nimmt ihr Liederbuch zur Hand. Es öffnet sich von selbst bei dem Lied: ‘Geh mir nicht vorbei, o Heiland’, danach geht es ihr genau so mit dem Lied: ‘Er führet mich..’ und anschließend auch noch mit dem Lied ‘O bleibe, Herr!’ Sie beansprucht auch diese Verheißungen im Gebet. Als sie sich wieder hinlegen will, hört sie erneut klar die Stimme: ‘Schlafe nicht, bete!’ Ihr wird nun klar, daß sie in dieser Nacht überhaupt nicht mehr schlafen soll. Herr, welches Gebet soll ich beten? Sie betet erneut den Psalm 91 und die drei Lieder.

Eine dramatische Busfahrt

Um 6 Uhr weckt sie ihren Jungen. Ihr Geist ist ganz erfüllt von dem Psalm und den Liedern. Sie machen sich auf den Weg. Sie fahren mit einem großen Bus. Er hat auf beiden Seiten des Ganges Dreiersitze. Der Junge sitzt am Fenster. Norma ist neben ihm. Zum Gang hin sitzt eine ältere Frau. Es ist schönes Wetter. Der Bus kommt gut vorwärts. Um 10.30 Uhr erreichen sie ein Gebiet, in dem Rebellen ihr Unwesen treiben. Als sie um eine Biegung fahren, ist vor ihnen durch eine Gruppe von Rebellen plötzlich großes Geschrei.

Überfall!

Ein Schuß fällt. Er trifft den Busfahrer in den Kopf. Dadurch kommt sein Fuß vom Gas ab. Der Motor blubbert. Der Bus kommt zum Stehen. Er wurde von Kugeln durchsiebt. Der Junge verbarg seinen Kopf bei seiner Mutter. Die Frau neben ihr war tödlich getroffen und sank ihr auf den Schoss. Norma verspürt Stiche. Aber sie lebt. Zwei Rebellen kommen in den Bus mit langen Messern. Der eine auf der einen, der andere auf der anderen Seite. Sie fluchen und suchen bestimmte Personen. Wenn jemand noch zu leben schien, schlugen sie ihm den Kopf ab. Norma wußte, was auf sie zukommt. Sie gehörte zu einem Stamm, den diese Rebellen ausrotten wollten. Alle aus diesem Stamm hatten einen so starken Akzent, daß sie leicht daran erkannt werden konnten. Sie wußte, meine Sprache wird mich verraten. Die Rebellen kamen immer näher zu ihrem Platz.

Geborgen in großer Gefahr

Seltsam: In diesen Augenblicken ging ihr der Psalm 91 und die drei Lieder durch den Kopf. Sie hatte keine Angst. Sie betete: Herr, hilf mir, daß ich Dir keine Schande mache, wenn ich sterbe. Sie war ganz in Gott geborgen. Sie hatte keinen Gedanken, was sie tun könnte. Im Augenblick, als der Rebell vor ihr ist, hält sie ihm ihre Hand abwehrend entgegen und sagt auf Englisch: ‘Halt, ich bin eine Siebenten-Tags-Adventisten-Missionarin’. Es war ein Wunder, daß sie das auf Englisch sagen konnte. Sie sprach kaum Englisch. Wenn man in Lebensgefahr ist, spricht man erfahrungsgemäß in seiner Muttersprache. Aber sie hatte Englisch gesprochen. Dies hatte den Akzent ihrer Muttersprache verdeckt. Der Rebell merkte nicht, daß sie zu diesem Stamm gehörte. Es darf hier bemerkt werden, daß die Siebenten-Tags-Adventisten in diesem Land bekannt dafür sind daß sie sich nicht in die Politik mischen. Die Regierungstruppen und die Rebellen wissen, daß die Siebenten-Tags-Adventisten ihnen helfen, wenn sie verletzt sind oder nichts mehr zu essen haben.

Die Rettung

Der Rebell war verblüfft und verwirrt und sagte: Schau, daß Du raschestens rauskommst. Sie nahm ihren Jungen, ihre Tasche und ihre Bibel/Gesangbuch-Hülle. Der Körper der toten Frau fiel weg. Sie konnte nicht anders hinaus, als über lauter Leichen zu steigen. Sie betete still: Herr, vergib mir. Es geht nicht anders. Als sie aus dem Bus raus war, waren die Rebellen draußen schon weg. Sie ging hinter dem Bus weg, setzte sich an einer etwas entfernten Stelle nieder und betete, daß Hilfe käme. Da kam ein weiterer ÜberIandbus. Aber die Rebellen bereiteten ihm dasselbe Schicksal. Sie wußte nun, daß sie dort nicht bleiben konnte. Sie rannte mit ihrem Jungen weg und kauerte sich unter einen überhängenden Felsen. Dort war es ganz ruhig. (Später erfuhr sie aus der Zeitung, daß in ihrem Bus 47 Menschen getötet worden waren und 17 im zweiten Bus)

Und wieder spricht die Stimme

Da sagte eine Stimme: Du mußt hier weg. Sie sah plötzlich einen Schwarzen laufen und rannte ihm nach, um ihn einzuholen. Sie sprach ihn an. Er antwortete nur das Nötigste. Er trug ihre Tasche. Sie trug den Jungen. Da trafen sie noch einen Mann. Sie sprach ihn an. Dieser trug dann den Jungen. So kamen sie schneller vorwärts. Sie war blutverspritzt. Da kam ein Lieferwagen. Sie winkten. Der Fahrer schaute die Vier an. Sie konnten auf der Ladepritsche Platz nehmen, aber nur bis zum Stadtrand. Er wollte sich mit solchen Leuten nicht in der Stadt sehen lassen. Sie stiegen ab. Wo sollten sie jetzt Hilfe finden? Der Schwarze war plötzlich weg. Es gab aber nichts, wo er sich hätte verstecken können. Da wußte Norma: Das war ein Engel. Er war einfach weg. Sie gingen zum nächsten Haus und riefen das Krankenhaus an. Ein Krankenwagen holte sie.

Im Krankenhaus

Nach den Formalitäten kam sie sofort in den Operationssaal. Nach der Behandlung sagte der Chirurg: Wer sind Sie? Sie sagte: Ich habe doch die Papiere ausgefüllt. Er fragte nochmal: Wer sind Sie und aus was sind Sie? Sie fragte zurück: Was meinen Sie? Der Arzt sagte: Ich habe neun Kugeln entfernt. Nach der Position der Geschosse hätten sieben von ihnen tödlich sein müssen. Sie müssen aus Stahl sein. Er zeigte ihr eine Kugel. Diese war vorne abgeflacht, wie wenn sie auf Stahl getroffen wäre. Aus was sind Sie? Wer sind Sie? Sie antwortete: Ich bin eine Christin. – Da war auch noch ihre Bibel/Gesangbuch-Hülle. Die Hülle war von einer Kugel zerrissen. Die Bibel selbst war unberührt. Man sah, daß das Geschoss in einem Winkel von 90° abgeprallt war. Umfangreiche Protokolle wurden aufgenommen. Die Zeitungen gaben einen großen Bericht.

Ich weiß, an wen ich glaube

Norma sagt: Ich weiß jetzt, wessen Buch die Bibel ist. Ich danke meinem Gott. Ich lebe von Neuem. Sie hält Predigten, gibt Bibelstunden und erzählt den Menschen ihre Erfahrung. Sie sagt ihnen: Ich lebe durch Christus. Sie ist froh, daß sie gewohnt war, Gott in allem gerne zu gehorchen, auch in der Nacht als die Stimme sie mehrfach aufforderte: ‘Schlafe nicht, bete!’

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