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„ICH WILL NICHT MEHR LEBEN, WENN WLADIMIR STIRBT“

Als ich fünf war, siedelte meine Familie von Kasachstan nach Deutschland über. Mit 22 schloss ich mein Studium ab. Obwohl ich evangelisch war, hatte Jesus keinen Platz in meinem Leben. Ich befasste mich mit Tarot-Karten und ging gerne in die Disco. Meine Zukunftspläne machte ich ohne Gott. Über das Internet hatte ich einen Mann kennen gelernt. Er lebte in Moskau und arbeitete für den russischen Geheimdienst. Ich wollte ihn heiraten und nach Moskau ziehen.

Meine Liebe zu ihm schien eine Entschädigung für mein eher trauriges Leben zu sein. Durch Wladimir wurde das aber noch schlimmer. Eines Tages tat Wladimir etwas, was im Geheimdienst normalerweise den Tod bedeutet hätte. Deshalb musste er aus Russland fliehen. Durch sein verändertes Leben verlor er jedoch allen Lebensmut. Nach einem Selbstmordversuch durch Trunkenheit am Steuer überlebte er schwer verletzt. Ich war verzweifelt. Doch dann hatte ich den Eindruck, eine Stimme würde zu mir sagen: „Bitte Gott um Hilfe!“ „Gott?“, fragte ich mich. So betete ich: „Gott, hilf mir, wenn es Dich gibt. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr leben, wenn Wladimir stirbt.“ Nach dem Gebet kam es mir vor, als füllte etwas Mächtiges und Heiliges mein Zimmer. Tief im Herzen verstand ich, dass sich gerade etwas Bedeutendes und Feierliches ereignet hatte: Ich hatte Gott mein Leben übergeben.

Danach erhielt ich Besuch von den Zeugen Jehovas. Ihnen schüttete ich mein Herz aus. Eine der beiden Frauen erklärte mir, dass Satan für mein Unglück und meine Depressionen verantwortlich sei, weil ich mit den Tarot-Karten seine Hilfe in Anspruch nehme, um die Zukunft vorherzusagen. Sie erklärte mir, dass Satan sich als Wohltäter ausgibt und Menschen seine „Hilfe“ in Form von Pendeln, Kartenlegen und Geisterbeschwörung anbietet. So kommen sie in seinen Machtbereich und müssen dafür einen hohen Preis bezahlen. Mit Reue stellte ich fest. dass ich sieben Jahre lang Satan um Rat gefragt hatte. Nun machte es Sinn, dass ich auch so viele Jahre vom Unglück verfolgt wurde. Gott sprach mich danach in kurzer Folge durch einen baptistischen Freund meines Vaters und eine Fernsehpredigt an. Das alles berührte mich sehr. Dann bekam ich die Nachricht, dass es Wladimir besser ging. Er würde zwar in seiner Atmung und Bewegung eingeschränkt bleiben, sein Leben aber war außer Gefahr.

Ich war überglücklich und erzählte Wladimir von meinem Gebet. Doch er schwieg. Dann musste ich wegen einer Magenentzündung ins Krankenhaus. Als ich mein Zimmer betrat, strahlte mich eine sympathische junge Frau namens Kasa an. Sie hatte gerade eine Blinddarmoperation hinter sich. Mit ihr verstand ich mich auf Anhieb gut. Sie erzählte mir, dass sie Adventistin und ihr Mann, Bernd, Pastor der Adventgemeinde sei. Seine freundliche Art und sein Versuch, mit mir ins Gespräch zu kommen, gefielen mir zunächst überhaupt nicht. Bernds Angebot, ihn bei Glaubensfragen anzurufen, lehnte ich innerlich ab. Wie ich später erfuhr, beteten Bernd und Kasa in der Folgezeit für mich. Später nahm ich wieder Kontakt zu ihnen auf und besuchte auch den Gottesdienst. Was mich dort überraschte, war die Freundlichkeit der Menschen. Ich entschied mich, mehr über den Glauben zu erfahren und nahm Bernds Bibelstundenangebot an. In den folgenden Monaten lernte ich Jesus Christus als meinen Erlöser kennen und lieben. Er hat mich von Okkultismus, Depressionen und einer unglücklichen Liebe befreit. Gott machte aus mir einen neuen Menschen. Diese Erneuerung habe ich am 4. April 2009 durch meine Taufe besiegelt.

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