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Glaubt seinen Propheten!

Die Bibel und Propheten

„Glaubt an den Herrn, Euren Gott, dann werdet ihr siegen. Glaubt seinen Propheten, und es wird euch gelingen“. (2 Chronik 20,20 NLB)

Wir wollen heute wieder über Propheten nachdenken, aber dieses Mal eine andere Perspektive einnehmen:

Teil 1:
Glaubt seinen Propheten, und es wird euch gelingen.

Ein großes Versprechen: „Glaubt den Propheten Gottes und ihr werdet Erfolg haben.“ Dieser Rat ist für unseren Erfolg im Leben äußerst wichtig. Ich las als junger Mann das Buch Lebensglück von Ellen G. White Darin fand ich wertvolle Einsichten und guten Rat, der mich vor vielen Torheiten bewahrt hat z. B. Rauchen, Alkohol, vorehelichen Sex. Auch war mir klar geworden, dass ich nur eine Christin heiraten soll, die meinen Glauben und meine Lebensziele teilt. Das adventistische Mädchen, das ich geheiratet habe, vertrat dieselben biblischen Werte. Unser Gott hat uns 55 Jahre einer gesegneten Ehe geschenkt, außerdem Erfolg im Beruf. Wenn wir Gottes Wort und seinen Propheten vertrauen, sorgt Gott für ein erfülltes Leben.

Warum fordert uns Gottes Wort auf, den Propheten zu vertrauen?

Gott hat uns durch sein Wort grundlegende Hinweise gegeben, die zu allen Zeiten gültig sind. Warum sollen wir darüber hinaus noch Propheten vertrauen?

Der Grund: in manchen Zeiten verändern sich Lebensumstände so krass, dass wir aktuelle Weisungen durch seine Boten brauchen. Weil Gott uns liebt, möchte er uns helfen, dass wir mit den veränderten Situationen zurechtkommen. Die größten Veränderungen im Leben der Menschheit geschahen in den letzten 200 Jahren. Zunächst ausgelöst durch die Reformation, dann durch die „Aufklärung“ und die Französische Revolution im geistigen Bereich. Außerdem wurde das praktische Leben enorm beeinflusst durch die industrielle Revolution und durch die Digitalisierung und die Massenmedien.

Diese Veränderungen der letzten 200 Jahre und besonders diejenigen im digitalen Zeitalter haben das Denkvermögen der Menschen verändert. Da ständig Neues aufgenommen wird, haben wir kaum Zeit, einen Vorgang gründlich zu durchdenken.

Dadurch werden die notwendigen Einsichten aus dem Wort Gottes ignoriert.

Persönliche Auswirkungen

Wenn wir einem Propheten Gottes vertrauen, dann sind wir auf dem Laufenden, modern Up-to-Date. Gleichzeitig können wir Mangelerscheinungen vorbeugen, die möglicherweise unser ganzes Leben beeinträchtigen. Wahre Propheten übermitteln uns nicht etwa ihre eigenen menschlichen Ansichten und Meinungen, sondern handeln als Botschafter Gottes. Der Apostel Petrus schrieb in seinem 2. Brief Kapitel 1,21:

Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgegangen; sondern von dem Heiligen Geist getrieben haben Menschen im Namen Gottes geredet.

Die Prophetengabe ist ein biblisches Kennzeichen der Endzeitgemeinde.

Offenbarung 12,17 LU: Und der Drache ward zornig über die Frau und ging hin, zu streiten wieder die übrigen von ihrem Geschlecht, die da Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.

Nach den Erklärungen der Bibel ist der Drache der Teufel. Die reine Frau ist ein Symbol für die Gemeinde Gottes. Wer sind die Übrigen ihrer Kinder?

Das Übrige vom Essen ist der Rest, der geblieben ist. Das Übrige eines Stoffballens ist das letzte Stück Tuch. Dieser Text spricht von den Übrigen der Gemeinde Gottes d. h. von den Gotteskindern am Ende der Zeit, bevor Jesus kommt. Diese Übrigen der Gemeinde Gottes werden durch zwei Kennzeichen näher beschrieben:

  1. die Gottes Gebote halten. Jesus fasst die Zehn Gebote zusammen mit dem Auftrag, Gott über alles zu lieben und den Nächsten wie mich selbst. Das schließt jede Götzenanbetung aus (1. Gebot) und dazu gehört auch die Heiligung des Sabbats (4. Gebot). Natürlich ist darin auch der Auftrag enthalten, die Gute Nachricht weiterzusagen.
  2. am Zeugnis Jesu festhalten.

Offenbarung 19,10 wird erklärt was das Zeugnis Jesu ist: die Prophetie.

LU: „… das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.

Das bedeutet, dass in der Endgemeinde die Gabe der Prophetie/Weissagung vorhanden sein muss.

Wie wurde das Lehrfundament der Kirche der Siebenten-Tags Adventisten entwickelt?

Für mich ist es faszinierend zu sehen, dass Gott die Endzeitgemeinde auf ähnliche Art und Weise ins Leben gerufen hat wie die Urgemeinde. Die Urgemeinde und die Adventgemeinde sind beide aus zwei voneinander unabhängigen Quellen entstanden. Der Herr hatte in beiden Fällen eine doppelte Sicherheit eingebaut.

Wie kam es zum Lehrfundament der Urgemeinde?

Die erste Quelle: Die Urgemeinde entstand durch die Apostel, die mit Jesus gelebt haben. Sie waren durch ihn im Wort Gottes unterrichtet worden. Das war die eine Quelle. Ich möchte diese Quelle, das Bibelstudium, den normalen Weg nennen.

Aber wer war der große Bibellehrer der Urgemeinde? Das war der Apostel Paulus? Er war kein Augenzeuge des Lebens Jesu. Aus welcher Quelle hatte er seine Kenntnisse? Er sagt es uns in Galater 1,11.12:

Ich tue euch aber kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht menschlicher Art ist. Denn ich habe es von keinem Menschen empfangen noch gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi.

Die zweite Quelle, die Gott unabhängig von dem normalen Weg des Bibelstudiums gab, war der Weg durch unmittelbare Offenbarung.

Gott formte die Urgemeinde durch diese beiden voneinander unabhängigen Quellen.

Wie entwickelte sich dies in der Adventgemeinde?

Einmal auf dem „normale Weg“ des Bibel­studiums durch Personen wie William Miller, Hiram Edson, Kapitän Bates, James White, John Loughborough, John Andrews und andere. Damals wurden 19 Jahre lang Bibelkonferenzen gehalten, bei denen gemeinsam danach geforscht wurde, was wir nach der Bibel glauben sollen und was Menschenlehren sind, die wir nicht glauben sollen. – Erst danach, im Jahr 1863, wurde die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten offiziell gegründet.

Aber schon im Jahr 1844 schenkte Gott zur Formung der Endzeitgemeinde erneut die Gabe der Weissagung. Wieder gestaltete Gott durch direkte Offenbarung an eine Botin.

Ich kann diese Kombination von zwei Quellen, dem normalen Weg des Bibelstudiums und dem Weg der Offenbarung, nur bei der Urgemeinde und bei der Adventgemeinde erkennen.

Ich gehe davon aus, dass Gott hierdurch eine doppelte Sicherheit einbauen wollte, damit seine Gemeinde den rechten Weg geht.

In der Urgemeinde hing sehr viel davon ab, dass sie sich aus den Verstrickungen der jüdischen Tradition befreite, sowie vom Zeremonialgesetz des Alten Testaments, das durch den Tod Jesu erfüllt und somit nicht mehr gültig war. Unser Herr wollte die Urgemeinde auf den Weg des reinen und vollen Evangeliums führen.

Und für die Endgemeinde hing genau so viel davon ab. Gott wollte auch sie befreien von all den menschlichen Traditionen. Er wollte, dass das ewige Evangelium (Offenbarung 14,6), das unveränderte, reine, volle Evangelium, am Ende wieder allen Menschen verkündigt wird. In Apostelgeschichte 3,21 wird uns gesagt:

Ihn [Jesus] muss der Himmel aufnehmen bis auf die Zeit, da alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn.

Das bedeutet für uns als Endzeitgemeinde: Es muss also jemand die Gabe der Weissagung in dieser Gemeinde haben. Außerdem zeigt uns das Wort Gottes, dass der Herr in der Schlussphase der Endzeit alle Gläubigen mit dieser Gabe betrauen wird (Joel Kapitel 3).

Es ist Krieg gegen die Siebenten-Tags-Adventisten

Offenbarung 12,17 zeigt uns aber noch einen anderen wichtigen Gedanken. NLB:

Da wurde der Drache zornig über die Frau und erklärte ihren übrigen Kindern den Krieg.

Satan bekämpft die Endgemeinde, die die Gebote Gottes hält und die Gabe der Prophetie in ihrer Mitte hat, jedoch ohne Kriegserklärung. Warum? Weil er durch Verführung wirkt.

(Seine Strategie gegen die Gemeinde wird deutlich gezeigt im Andreasbrief 23: Gottes Geheimdienst. Dieser hat es uns offenbart.)

Das geschah schon zur Zeit des Apostel Paulus. Er schrieb an die Gemeinde in Korinth:

Diese Leute sind falsche Apostel. Sie haben euch getäuscht, indem sie sich für Apostel von Christus ausgaben. Doch das überrascht mich nicht! Selbst der Satan gibt sich als Engel des Lichts aus. Und so ist es nicht erstaunlich, wenn seine Diener es ihm nachmachen und sich als Diener Gottes tarnen. (2 Korinther 11,13-15 GNB)

Die Gemeinde wird von innen und von außen bekämpft. Merken wir bereits etwas von diesem Kampf hinter den Kulissen? Wie wird es weitergehen? Wir brauchen den Heiligen Geist, um Verführung zu erkennen. Was sagt die prophetische Stimme in der Gemeinde dazu?

„Die Gemeinde mag den Eindruck erwecken, dass sie bald zum Erliegen komme, doch wird sie nicht fallen. Sie wird bestehen bleiben, während die Sünder in ihr gesichtet werden, wie die Spreu vom wertvollen Weizen getrennt wird.“ (1886 in Selected Messages II, 380)

Was sagt uns nun die Bibel über Propheten?

Amos 3,7 GNB: Der Herr, der mächtige Gott, tut nichts, ohne dass er es zuvor seine Diener, die Propheten, wissen lässt.

Gott wird während der großen Umwälzungen der Endzeit seiner Gemeinde durch Propheten Rat und Führung geben. Er offenbart uns seine Lösungen für die entstehenden neuen Situationen. Dabei verfolgt er seinen Generalplan. Welchen Plan hat Gott für unsere Zeit?

Matthäus 24,14 GNB: Die Botschaft vom Reich Gottes wird auf der ganzen Welt gepredigt werden, damit alle Völker sie hören, und dann erst wird das Ende kommen.

Was müsste Gott uns denn wissen lassen, wenn er geplant hat, in unserer so stark veränderten Zeit das Evangelium weltweit zu verkündigen?

  1. Wie man die Weltbevölkerung mit dem Evangelium erreichen kann.
  2. Wie unser Herr das große Finale herbei­führen will.
  3. Wie diejenigen, durch die Gott dieses Werk tun will, unter den geänderten Umständen gesund und leistungsfähig sein können.

Hat Gott dies offenbart? Er hat uns diese Hinweise tatsächlich gegeben. Das ist der eigentliche Inhalt und Zweck der Botschaft, die Gott uns durch Ellen G. White gegeben hat.

Wie haben die Propheten, die ihnen anvertraute Botschaft Gottes weiter­gegeben?

Schriftlich: z. B. durch Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel. Im Neuen Testament Johannes, Petrus, Paulus.

Nur mündlich: z. B. Iddo, Nathan, Ahias von Silo, Henoch, Johannes den Täufer.

Vielen Menschen ist unbekannt, dass auch Frauen von Gott mit der Prophetengabe betraut wurden, z. B. Mirjam, die Schwester von Mose und Aaron, war eine Prophetin (2 Mose 15,20.21). Deborah, sie war gleichzeitig noch die Richterin des Volkes. Dann wird die Prophetin Hulda erwähnt (2 Könige 22,14). Auch in der Zeit des Neuen Testaments gab es Prophetinnen, z. B. Hanna (Lukas 2,36), eine hochbetagte Frau, und die vier jungen Töchter von Philippus  (Apostelgeschichte 21,8.9).

Jesus warnt vor falschen Propheten

Jesus hat in seiner Endzeitrede vor falschen Propheten gewarnt. Wir müssen also besonders in unserer Zeit mit falschen Propheten rechnen. Jesus sagte: Es werden so manche mit dem Anspruch auftreten, der versprochene Retter oder ein Prophet zu sein. Sie werden sich durch große und aufsehenerregende Wunder ausweisen und würden damit sogar die von Gott Erwählten irreführen, wenn das möglich wäre. Denkt daran, dass ich es euch vorausgesagt habe.(Matthäus 24,24)

Zeichen und Wunder sind kein Kriterium, mit dem wir falsche Propheten von echten unterscheiden können. Denn Wunder werden auch von falschen Propheten vollbracht. Die ägyptischen Zauberer konnten nach dem Bericht in 2 Mose 7 ihre Stäbe genauso in Schlangen verwandeln wie Mose – zumindest sah es so aus.

Woran kann man einen echten von einem falschen Propheten unter­scheiden?

Die Bibel zeigt uns fünf Prüfpunkte. Jeder, der den Anspruch erhebt ein Prophet zu sein, muss mit allen Punkten geprüft werden. Wenn er nicht allen Punkten entspricht, dann ist er ein falscher Prophet. Die fünf Punkte sind:

  1. Sein Lebenswandel (Matthäus 7,15-20)
  2. Erfüllung von Voraussagen (5 Mose 18,21.22), mit Ausnahme bedingter Prophezeiungen wie z .B. bei Jona
  3. Auffordern zur Treue gegenüber Gott (5 Mose 13,2-5)
  4. Anerkennung der Gottessohnschaft Jesu (1 Johannes 4,1-3)
  5. Übereinstimmung seiner Aussagen mit der Heiligen Schrift. (Johannes 17,17)

Wenn ein Prophet allen Prüfpunkten entspricht, dann ist er ein echter Prophet. In seiner Botschaft spricht Gott selbst zu mir. Wir haben es also bei einem echten Propheten nur vordergründig mit seiner Person zu tun, z. B. mit Daniel oder Paulus oder Ellen White. In Wirklichkeit begegnet uns durch die prophetische Botschaft Gottes Wort. Daher sagt unser Herr:

Wer nicht befolgt, was ein Prophet an meiner Stelle sagt, den ziehe ich dafür zur Rechenschaft. (5 Mose 18,19 GNB)

Das ist ein deutliches Wort Gottes.

Nichtbeachten des Prophetenworts bedeutet Nichtbeachtung des Heiligen Geistes:

„Wer Prophetenworte ablehnt, sperrt sich gegen die Weisung des Heiligen Geistes. Die Folge … Verlust der Beziehung zu Gott und Öffnung für negative Einflüsse.“ [1]

[1]  Studienanleitung Standardausgabe, Philip G. Samaan, 11.10.1989, Anmerkung zu Frage 8

Teil 2:

Nun betrachten wir, wie sich die Gabe der Weissagung/die Prophetengabe in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gezeigt hat.

Überblick über das Leben von Ellen G. White

Im Jahre 1844 bekam ein Mädchen mit Namen Ellen Harmon einige Visionen. Sie war 17 Jahre alt, ein gläubiges Mädchen. Weil sie an Jesus Christus glaubte und der Bibel vertraute, hatte sie sich taufen lassen. Später heiratete sie den Prediger James White. Sie überlebte ihn um 34 Jahre. Sie lebte in den USA, war zwei Jahre in Basel und lebte 10 Jahre in Australien. Sie starb 1915. In den 70 Jahren ihrer Tätigkeit hatte sie über 2000 Visionen und prophetische Träume.

Auf ihre Initiative hin wurden viele Krankenhäuser, Naturheil-Sanatorien, Schulen, Missionsstationen, Verlagshäuser, vegetarische Restaurants und Gemeinden gegründet. Obwohl sie wegen eines Unfalls nur drei Jahre die Schule besucht hatte, umfasst ihr Schrifttum zigtausende Manuskriptseiten.

Ellen G. White gilt als eine der erfolgreichsten Autorinnen der Weltliteratur. … Das Smithsonian Magazine führt sie in einer Liste der hundert einflussreichsten Amerikaner, die je gelebt haben. Sie ist die am häufigsten übersetzte weibliche Autorin der gesamten Literaturgeschichte (150 Sprachen) und der am häufigsten übersetzte amerikanische Autor, bezogen auf beide Geschlechter. (INFO VERO DE 09, Seite 71)

Woran sollen Propheten und Prophetenworte auf ihre Echtheit geprüft werden?

Prophetenworte sind am Wort Gottes zu prüfen – auf keinen Fall umgekehrt! Die Bibel ist nicht durch Prophetenworte zu lesen, sondern umgekehrt. Wie jede andere prophetische Literatur oder Aussage wurden Ellen Whites Schriften vom Wort Gottes her gründlich geprüft. Nirgendwo fand sich ein Widerspruch, im Gegenteil!

Sie liebte den Herrn Jesus und sein Wort über alles. Ihr umfangreiches Schrifttum könnte man zusammenfassen in einer ihrer letzten Aussagen:

Ich empfehle Euch dieses Buch. (Die Bibel)

Sie wurde nicht müde, in jeder Weise auf das Wort Gottes hinzuweisen. Daher können wir sagen, dass ihre Literatur Menschen zu Jesus und zur Bibel führt.

Natürlich steht das Schrifttum von Ellen White nicht über der Bibel und auch nicht neben der Bibel, sondern unter der Bibel. Ihre Schriften sind – nach ihrer eigenen Aussage – keine Beifügung zur Bibel. Doch ihr Schrifttum führt uns zur Bibel hin.

Also prüfen wir ihren Lebensbericht anhand der fünf Kriterien, die vorher erwähnt und erklärt wurden.

1. Ihr Lebenswandel

Eine weltliche Zeitung, die Detroit News Tribuneschrieb am 25. Juli 1915 zu ihrem Tod:

„Frau White war in vielfacher Hinsicht eine bemerkenswerte Frau. Sie war tief religiös und niemand, der sie näher kannte, zweifelte an ihrer Aufrichtigkeit.“

In der Amerikanischen Geschichte in Lebensbildern steht folgendes:

„Frau White ist eine Frau von bemerkenswert ausgeglichener geistiger Verfassung. Güte, hoher Geist, Gewissenhaftigkeit und Idealismus sind ihre vorherrschenden Züge. Ihre charakterlichen Eigenschaften machen alle, die mit ihr in Berührung kommen, zu ihren wärmsten Freunden und flößen unbedingtes Vertrauen in ihre Aufrichtigkeit ein. … Obgleich sie viele Jahre öffentlich wirkte, hat sie sich die Schlichtheit und Ehrenhaftigkeit, die ihre frühen Jahre kennzeichnen, bewahrt.“

An ihrem gottesfürchtigen Lebenswandel gab es also keinerlei Zweifel.

2. Voraussagen

Haben sich ihre Voraussagen erfüllt oder erfüllen sie sich in Gegenwart und naher Zukunft? Ich nehme aus ihren Vorhersagen nur Kernsätze heraus und gebe das Jahr und die Quelle an, in der die entsprechende Aussage gemacht wurde. Die Erfüllungen erwähne ich im Telegrammstil, da diese allgemein bekannt sind.

1903, Buch „Erziehung“, S. 166, über Krieg:
Vorhersage: Wenn Gott seinen Engeln befiehlt, die Winde loszulassen, wird es ein kriegerisches Schauspiel geben, wie es keine Feder ausmalen kann.

Erfüllung: 11 Jahre später – 1914 brach der erste Weltkrieg aus, 1939 der zweite. Inzwischen toben weltweit über 100 weitere Kriege.

1903, „Erziehung“, S. 212 über Anarchie und Aufruhr:

Vorhersage: Die weltweite Ausbreitung jener Lehren, die zur Französischen Revolution führten – das alles treibt darauf zu, die Welt in eine ähnliche Auseinandersetzung zu verwickeln, wie sie Frankreich erschütterte.

Erfüllung: Auf dieser Basis entwickelte sich der moderne Atheismus, der Kommunismus, der Materialismus und anderes; sie brachten die ganze Welt in Aufruhr.

1908, „Selected Messages“, Band 2, S. 355 über den urbanen Lebensstil:

Vorhersage: Es ist das Bestreben Satans, Männer und Frauen in die Städte zu ziehen; um sein Ziel zu erreichen, erfindet er alle Arten von Vergnügen, Neuheiten und Reizen. So werden die Städte der Erde heute zu dem, was die Städte vor der Sintflut gewesen sind.

Erfüllung: Die Weltbevölkerung ist seit 1950 von 2,5 Milliarden Menschen auf 8 Milliarden im Jahr 2022 angewachsen. Es gibt heute 3 mal so viel Menschen wie vor 65 Jahren. Dabei lebten 1950 29,6 % der Weltbevölkerung in Städten, 2015 waren es 54,0 %. Laut einer Schätzung der Vereinten Nationen (UN) lebten zur Jahresmitte 2021 weltweit geschätzt 4,5 der insgesamt 7,9 Milliarden Menschen in Städten. Das entsprach 57 % der Weltbevölkerung. Im Jahr 2030 wird dieser Anteil bei 60 % liegen (Statistisches Bundesamt).

1905, Buch „Lebensglück“, S. 262: Über Erd- und Luftverschmutzung in den Städten:

Vorhersage: Ansteckungsgefahr, schlechte Luft, unreines Wasser, verdorbene Nahrung … sind nur einige der Übel, denen man in ihren Mauern ausgesetzt ist.

Erfüllung: Heute kämpfen die meisten Städte gegen diese Übel und können sie doch kaum beheben. In manchen Städten wie Neu Delhi oder Shanghai kann man kaum noch atmen.

1890, „Selected Messages“, Band 2, S. 52 über das Wetter

Vorhersage: Achte auf die Stürme und Unwetter! Satan wirkt in der Atmosphäre und vergiftet sie.

Erfüllung: Heute sind wir mit einem starken Klimawandel konfrontiert. Bei uns sind die Folgen noch moderat, aber im Süden und in vielen Ländern Asiens und Afrikas schwinden für viele Menschen die Lebensgrundlagen.

1891, „Buch Temperance“, S. 274 über die Entwicklungen innerhalb der Jugend

Vorhersage: Überall versucht Satan, die Jugend auf den Pfad des Verderbens zu locken, und wo er sie einmal auf diesen Weg bringt, treibt er sie weiter abwärts.

Es geht dann von einer Ausschweifung zur anderen, bis seine Opfer ihr Feingefühl und Gewissen verdunkeln und die Ehrfurcht vor Gott aus den Augen verlieren. Ihre Selbstbeherrschung nimmt mehr und mehr ab. Sie werden süchtig auf Wein und andere alkoholische Getränke, auf Tabak und Drogen, und steigen so von einer Stufe der Erniedrigung zur anderen hinab. Sie werden Sklaven ihrer Esslust. Ratschläge, die sie einmal beachteten, verwerfen sie nun. Sie prahlen herum und rühmen sich ihrer Freiheit, während sie Sklaven des Verderbens geworden sind. Unter Freiheit verstehen sie Knechtung durch Ichsucht, verdorbenen Appetit und Unzucht.

Erfüllung: Ergebnis: Die Jugend ist heute so stark gefährdet wie noch nie. Sie brauchen unsere besondere Fürbitte! Nur in ganz engem Kontakt zu Jesus sind junge Menschen sicher.

1902, „Schatzkammer der Zeugnisse“, Band 3, S. 97 über Katastrophen

Vorhersagen: Mir wurde Licht darüber gegeben, dass die Städte von Unruhen, Gewalttätig­keiten und Verbrechen erfüllt werden und dass sich dies alles bis zum Ende der Weltgeschichte noch steigern wird.

Erfüllung: In der letzten Zeit häufen sich Amok-Läufe und Terroranschläge.

1902, Buch „Bewusst Essen“, S. 113, über Tierkrankheiten

Vorhersage: Die Tiere werden immer mehr von Krankheiten befallen, und es wird nicht mehr lange dauern bis auch viele Menschen außerhalb der Adventgemeinde die Fleischnahrung aufgeben werden.

Erfüllung: Durch die industrielle Massentierhaltung werden viele Tiere krank. „Die Weltgesundheits-Organisation verkündigt seit 2015 öffentlich, dass Fleisch das gleiche Krebsrisiko darstellt wie Rauchen“ (Dr. Jorge Pamplona, BE-Newsletter, Österr. Union, Sept. 2018) In Deutschland hatten wir 2022
10 Millionen Vegetarier, weltweit 1,5 Milliarden. (Veganivore.de am 19.4.2023)

Das waren einige Streiflichter zu dem zweiten Prüfpunkt. Erfüllen sich ihre Vorhersagen? Ja, sehr deutlich.

3. Rief sie die Menschen zur Treue gegen Gott auf und in die Nachfolge Jesu?

Wir werden kaum jemanden finden, der dies mit größerer Sorgfalt und in größerem Umfang getan hat als diese Botin Gottes. Ich darf nur an eines ihrer Bücher erinnern: Der Weg zu Christus. Das ist – nach der Bibel – das meist übersetzte Buch der Welt. Es hat schon unzähligen Menschen den Weg zur Nachfolge Jesu gezeigt.

4. Anerkennung Jesu Christi im Sinne der Bibel, also seine Gottessohnschaft

Es gibt tausende Autoren, die Bücher über das Leben Jesu geschrieben haben. In der Kongress-Bibliothek in Washington sind die 300 wichtigsten davon. Der Chef-Bibliothekar, der sie alle kennt, sagte:

„Wir haben hier etwa 300 Titel über Lebensbeschreibungen Jesu, aber wenn sie die beste Beschreibung lesen wollen, dann lesen Sie das Buch Desire of Ages von Ellen G.White (deutsch: Das Leben Jesu / „Sieg der Liebe“).

Dieses Buch bezeugt sehr deutlich die Gottessohnschaft Jesu.

5. Übereinstimmung ihrer Aussagen mit der Heiligen Schrift

Sie war geradezu eine Vorkämpferin dafür, dass alle Lehren mit der Bibel unbedingt übereinstimmen müssen. In der Einführung zu ihrem Buch Der Große Kampf zeigt sie die Prinzipien auf, nach denen alles in Harmonie mit dem Wort Gottes stehen muss. Dieses Buch – Der Große Kampf – ist das wertvollste und spannendste Kirchengeschichtswerk, das ich kenne. Es wurde 1888 geschrieben, also vor 135 Jahren. Dieses Buch für den heutigen Leser besonders interessant, weil darin die Entwicklung der christlichen Kirchen bis zum zweiten Kommen Jesu vorhergesagt wird. Was vor 135 Jahren noch zukünftig war, ist für uns heute zum Teil Vergangenheit. Wir haben daher die Chance zu beobachten, wie sich die Situation weiterentwickelt, die sie vorhergesagt hatte.

Dieses Buch hat schon vielen Menschen die Augen geöffnet – sie begriffen besser, weshalb es auf religiösem Gebiet so viel Verwirrung herrscht und woher das kommt.

Wir können unserem Gott sehr dankbar sein, dass er uns durch Ellen G. White wichtige Erkenntnisse für die Endzeit geschenkt hat. Dadurch können wir auch heute ein erfülltes Leben führen.

Zwei Beispiele für wissenschaftliche Fakten, die damals noch nicht entdeckt waren

1. „Die elektrischen Kräfte der Natur müssen auf den eingebetteten Samen übergehen. Das Leben, das der Schöpfer hineingelegt hat, kann nur er allein hervorlocken. Jeder Same wächst, und jede Pflanze entwickelt sich durch die Kraft Gottes.“ („Erziehung“, Hamburg 1954, S. 96)

Sie hatte das bereits 1903 niedergeschrieben. Zu dieser Zeit hatte die Wissenschaft noch keine Kenntnis davon, dass beim Keimen des Samens im Boden Elektrizität eine Rolle spielt.

2. Die Höhle im Orion

32 Jahre vor den ersten vagen astronomischem Entdeckungen äußerte sich Ellen White über den Hohlraum im Orion. Woher wusste sie davon? Zeigt das nicht klar, dass sie von Gott inspiriert war?

In der Zeitschrift Info Vero“, Basista Media GmbH, DE 09, 71/72 heißt es: „Doch nun zu dem faszinierenden Zitat dieser bemerkenswerten Autorin:

„Am 16. Dezember 1848 gab Gott mir eine Vision über die Kräfte des Himmels, die ins Wanken kommen sollen … Dunkle schwere Wolken zogen auf und prallten aufeinander: Die Atmosphäre teilte sich und rollte zurück. Und dann konnten wir durch den offenen Hohlraum im Orion hinaufschauen, aus welchem die Stimme Gottes zu vernehmen war. Die Heilige Stadt wird durch diesen offenen Raum herniederkommen.“

Die erste schwache Aufnahme des Orionnebels wurde 1880 durch Henry Draper veröffentlicht, der nächste Durchbruch geschah 1883 durch Andrew A. Common. Ellen G. White wusste das durch göttliche Offenbarung schon etwa 35 Jahre vor den Wissenschaftlern.

Wir fassen zusammen:

Es ist wunderbar, dass Gott uns auch für die Endzeit in völliger Übereinstimmung mit seinem Wort äußerst wertvolle Ratschläge gegeben hat. Dafür wollen wir ihm von Herzen danken. Gott will uns auch in dieser Zeit Sicherheit und Lebenserfolg schenken.

Gott hat uns in seinem Wort grundlegende Hinweise gegeben, die zu allen Zeiten gültig sind. Zu gewissen Zeiten sind seine Nachfolger aber mit besonderen Situationen konfrontiert. Dafür gibt Gott uns konkrete Informationen und Ratschläge. Das bedeutet, wenn wir einem Propheten Gottes vertrauen, dann sind wir „up-to-date“. Das heißt aber auch, dass wir wertvolles Wissen versäumen, wenn wir Gottes Propheten nicht vertrauen. Wir haben dadurch im praktischen Leben gravierende Nachteile.

Wie kann ich aus dieser prophetischen Literatur den größten Nutzen ziehen?

In dem ich darin lese, den Zusammenhang und die damalige Situation berücksichtige.

Eines Tages sagte mir jemand: „Ich schätze Ellen White jetzt sehr.“ Ich fragte: „Wie ist es dazugekommen?“ Antwort: „Ich habe jetzt einige ihrer Bücher gelesen.“

Ich empfehle als erstes folgende Bücher: Der Weg zu Christus“, „Das Leben Jesuund Der Große Kampf“. Wer diese Bücher liest und die Einsichten daraus umsetzt, wird großen Gewinn daraus haben.

Glaubt an den Herrn, euren Gott, so werdet ihr sicher sein, und glaubt seinen Propheten, so wird es euch gelingen.

Ich wünsche Dir ein reiches und erfülltes Leben in einer innigen persönlichen Gotte­s­beziehung.

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